Übersicht
Originalsprache | : | Deutsch |
Verlag | : | aufbau, Insel Verlag |
Buchreihe | : | Taschenbibliothek der Weltliteratur |
Kurzbeschreibung
»Die Kornähre« ist ein Märchen von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm. 1850 wurde das literarische Werk zuerst veröffentlicht.
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Vorzeiten, als Gott noch selbst auf Erden wandelte, da war die Fruchtbarkeit des Bodens viel größer als sie jetzt ist: damals trugen die Ähren nicht funfzig- oder sechzigfältig, sondern vier- bis fünfhundertfältig. Da wuchsen die Körner am Halm von unten bis oben hinauf: so lang er war, so lang war auch die Ähre. Aber wie die Menschen sind, im Überfluß achten sie des Segens nicht mehr, der von Gott kommt, werden gleichgültig und leichtsinnig. Eines Tages gieng eine
Frau an einem Kornfeld vorbei, und ihr kleines Kind, das neben ihr sprang, fiel in eine Pfütze und beschmutzte sein Kleidchen. Da riß die Mutter eine Hand voll der schönen Ähren ab und reinigte ihm damit das Kleid. Als der Herr, der eben vorüberkam, das sah, zürnte er und sprach „fortan soll der Kornhalm keine Ähre mehr tragen: die Menschen sind der himmlischen Gabe nicht länger werth.“ Die Umstehenden, die das hörten, erschraken, fielen auf die Knie und flehten, daß er noch etwas möchte an dem Halm stehen lassen: wenn sie selbst es auch nicht verdienten, doch der unschuldigen Hühner wegen, die sonst verhungern müßten. Der Herr, der ihr Elend voraus sah, erbarmte sich und gewährte die Bitte. Also blieb noch oben die Ähre übrig, wie sie jetzt wächst.Gemeinfreier Text
Der Text ist entweder gemeinfrei oder wurde vom Autor/Verlag zur Verfügung gestellt.Bei rechtlichen Bedenken melden Sie sich bitte beim Team von Kritikatur.
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Ausgaben
lieferbare Ausgaben
Kinder- und Hausmärchen
(Jacob Grimm, Wilhelm Grimm)
(Jacob Grimm, Wilhelm Grimm)
Insel Verlag, 2004, 1306 S., 9783458171898
nicht mehr lieferbar
Linktipp: »1850« als Erscheinungsjahr haben auch
- David Copperfield (Charles Dickens)
- Der scharlachrote Buchstabe (Nathaniel Hawthorne)
- Hinzelmeier (Theodor Storm)
- Ein grünes Blatt (Theodor Storm)
- Der Grabhügel (Jacob Grimm, Wilhelm Grimm)