1918 wurde Heinrich Manns wohl bekanntestes Werk "Der Untertan" veröffentlicht. Zwei Jahre zuvor schaffte Hermann Harry Schmitz mit seinen Grotesken das, was Heinrich Mann ein wenig später mit der Romanform gelingen sollte: Die Entlarvung der Bevölkerung des Deutschen Kaiserreichs mit all ihren Allüren, ihren Statusproblemen und einer - so abstrakt und grotesk sie auch wirken mag - Hierarchie - der personifizierten Basis der Heuchelei.
Naive Protagonisten stellen den Ausgangspunkt Schmitz' Satire dar, welche auf ebenso mechanisch-einfältigen Erzählfäden ihr Schicksal mit offenen Armen empfangen. Der allgegenwärtige Witz verkehrt sich bereits im nächsten Satz in Tragik und ist Zeugnis eines Autors, welcher scharfsinnige Beobachtungsgabe, subtilen als auch expressiven Humor, literarische Spitzfindigkeit und dramaturgische Begabungen inne hat.
Fazit: Hermann Harry Schmitz - ein Wegbereiter der modernen Satire.