Übersicht
Originalsprache | : | Deutsch |
Literarische Form | : | Innerer Monolog |
Umfang | : | ca. 532 Seiten |
Thema | : | Tod |
Person | : | Vergil, Augustus |
Zeit | : | 19 v. Chr. |
Besondere Liste | : | Meyers Kleines Lexikon - Literatur, 1001 Bücher, Das Buch der 1000 Bücher, The Guardian 1000 Novels, Deutsche Literatur auf einen Blick |
Verlag | : | Suhrkamp Verlag, Volk und Welt |
Buchreihe | : | suhrkamp taschenbuch |
Kurzbeschreibung
»Der Tod des Vergil« ist ein Roman von Hermann Broch. 1945 wurde das literarische Werk zuerst veröffentlicht.
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Die Beschäftigung mit diesem Buch ist eine echte Herausforderung. Thomas Mann nannte es eines der ungewöhnlichsten und gründlichsten Experimente, die je mit dem Medium Roman unternommen worden seien.
Die äußere Handlung, die, im Jahre 19 v.Chr. spielend, die letzte Nacht des aus Athen nach Italien (Brundisium/heute Brindisi) heimkehrende todkranken Vergil und den folgenden Tag bis zu seinen Tod umfasst, bildet die Bühne, auf der der Leser mit den tiefgehenden Gedanken, Erinnerungen und Einsichten des sterbenden Dichters sowie mit seinen Gesprächen, die er mit seinen Freunden, dem Arzt und schließlich mit dem Cäsar Augustus (Oktavian) führt, konfrontiert wird. Worum es eigentlich geht: Alle wollen Vergil von seinem Vorhaben abzubringen, sein Werk, dessen Unvollkommenheit er beklagt, verbrennen zu lassen. Nur mit Mühe und dem Hinweis, sein „Aeneis“ sei bereits Volkseigentum, gelingt es dem Augustus dies zu verhindern.
Herausragend sind der Dialog zwischen Vergil und Augustus sowie die inneren Monologe Vergils, denen auch die immer wieder eingeschobenen Kommentare des ihn begleitenden Sklaven und des nicht wirklich vorhandenen Knaben Lysanias, in dem er sich wohl selbst sieht, sowie die vor seinen Augen erscheinenden Einwendungen der verstorbenen, vom ihm einstmals geliebte Plotia, zuzuordnen sind. Was sich hier an philosophischen und soziologischen Erkenntnissen offenbart und in die erzählerische Form gebracht wird, sucht man anderswo in der Literatur sicher vergeblich.
Broch selbst gesteht in seinen Kommentaren am Schluss des Buches, dass er sich der Schwerverständlichkeit des Themas durchaus bewusst sei und nur hoffen könne, dennoch den Bedürfnissen größerer Leserschichten halbwegs gerecht werden zu können.
Ich habe mich mit der Lektüre sehr schwer getan, hatte aber immer wieder seitenweise das beglückende Gefühl eigener tiefer gehender Erkenntnis. Der Versuchung, weiter zu gehen und zu Lützeler´s "Materialien zu Hermann Broch: Der Tod des Vergil" zu greifen, habe ich bisher, auch aus Zeitmangel, erfolgreich widerstanden.
Man möchte sich fast der Meinung eines der vielen Rezensenten anschließen, der Brochs "Tod des Vergil" schon jenseits der Kritik sieht.
Der Leser findet zahlreiche Kommentare und Analysen zu diesem Klassiker auch im Internet.
Die äußere Handlung, die, im Jahre 19 v.Chr. spielend, die letzte Nacht des aus Athen nach Italien (Brundisium/heute Brindisi) heimkehrende todkranken Vergil und den folgenden Tag bis zu seinen Tod umfasst, bildet die Bühne, auf der der Leser mit den tiefgehenden Gedanken, Erinnerungen und Einsichten des sterbenden Dichters sowie mit seinen Gesprächen, die er mit seinen Freunden, dem Arzt und schließlich mit dem Cäsar Augustus (Oktavian) führt, konfrontiert wird. Worum es eigentlich geht: Alle wollen Vergil von seinem Vorhaben abzubringen, sein Werk, dessen Unvollkommenheit er beklagt, verbrennen zu lassen. Nur mit Mühe und dem Hinweis, sein „Aeneis“ sei bereits Volkseigentum, gelingt es dem Augustus dies zu verhindern.
Herausragend sind der Dialog zwischen Vergil und Augustus sowie die inneren Monologe Vergils, denen auch die immer wieder eingeschobenen Kommentare des ihn begleitenden Sklaven und des nicht wirklich vorhandenen Knaben Lysanias, in dem er sich wohl selbst sieht, sowie die vor seinen Augen erscheinenden Einwendungen der verstorbenen, vom ihm einstmals geliebte Plotia, zuzuordnen sind. Was sich hier an philosophischen und soziologischen Erkenntnissen offenbart und in die erzählerische Form gebracht wird, sucht man anderswo in der Literatur sicher vergeblich.
Broch selbst gesteht in seinen Kommentaren am Schluss des Buches, dass er sich der Schwerverständlichkeit des Themas durchaus bewusst sei und nur hoffen könne, dennoch den Bedürfnissen größerer Leserschichten halbwegs gerecht werden zu können.
Ich habe mich mit der Lektüre sehr schwer getan, hatte aber immer wieder seitenweise das beglückende Gefühl eigener tiefer gehender Erkenntnis. Der Versuchung, weiter zu gehen und zu Lützeler´s "Materialien zu Hermann Broch: Der Tod des Vergil" zu greifen, habe ich bisher, auch aus Zeitmangel, erfolgreich widerstanden.
Man möchte sich fast der Meinung eines der vielen Rezensenten anschließen, der Brochs "Tod des Vergil" schon jenseits der Kritik sieht.
Der Leser findet zahlreiche Kommentare und Analysen zu diesem Klassiker auch im Internet.
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Linktipp: »1945« als Erscheinungsjahr haben auch
- Arc de Triomphe (Erich Maria Remarque)
- Farm der Tiere (George Orwell)
- Das Fenster der Rouets (Georges Simenon)
- Der ältere Bruder (Georges Simenon)
- Die Flucht des Monsieur Monde (Georges Simenon)