Literarisches Werk
Übersicht
Originalsprache | : | Dänisch |
Stichwort | : | Kunstmärchen |
Umfang | : | ca. 55 Seiten |
Verlag | : | Anaconda, Arena, ars vivendi, Artemis & Winkler Verlag, aufbau, Beltz, Diogenes Verlag, Esslinger, Fischer Taschenbuch, Insel Verlag, Manesse Verlag, Thienemann |
Buchreihe | : | Große Klassiker zum kleinen Preis |
Kurzbeschreibung
»Die Schneekönigin« ist ein Märchen von Hans Christian Andersen. 1844 wurde das literarische Werk zuerst veröffentlicht.
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Charakteristik / 1 Einschätzung
Anspruch Wissen |
4 2 |
Liebe Humor |
8 1 |
Erotik Spannung |
1 6 |
Unterhaltung Transzendenz |
9 5 |
Figuren
Märchenerzähler
Kai
Gerda
Großmutter
Schneekönigin
Kurzkritiken
Seht, nun fangen wir an. Wenn wir am Ende der Geschichte sind, wissen wir mehr als jetzt, denn es war ein böser Zauberer, einer der allerärgsten, es war der Teufel! Eines Tages war er recht bei Laune, denn er hatte einen Spiegel gemacht, welcher die Eigenschaft besaß, daß alles Gute und Schöne, was sich darin spiegelte, fast zu nichts zusammenschwand, aber das, was nichts taugte und sich schlecht ausnahm, das trat hervor und wurde noch ärger. Die herrlichsten Landschaften
sahen wie gekochter Spinat darin aus und die besten Menschen wurden darin widerlich oder standen auf dem Kopfe ohne Rumpf, ihre Gesichter wurden so verdreht, daß sie nicht zu erkennen waren, und hatte man einen Sonnenfleck, so konnte man versichert sein, daß er sich über Mund und Nase ausbreitete. Das sei äußerst belustigend, sagte der Teufel. Fuhr nun ein guter, frommer Gedanke durch einen Menschen, dann zeigte sich ein Grinsen im Spiegel, sodaß der Zauberteufel über seine künstliche Erfindung la chen mußte. Alle, die seine Zauberschule besuchten, denn er hielt Zauberschule, erzählten rings umher, daß ein Wunder geschehen sei; nun könne man erst sehen, meinten sie, wie die Welt und die Menschen wirklich aussehen. Sie liefen mit dem Spiegel umher, und zuletzt gab es kein Land oder keinen Menschen, welcher nicht verdreht darin gewesen wäre. Nun wollten sie auch zum Himmel selbst auffliegen, um sich über die Engel und den lieben Gott lustig zu machen. Je höher sie mit dem Spiegel flogen, um so mehr grinste er, sie konnten ihn kaum festhalten; sie flogen höher und höher, Gott und den Engeln näher; da erzitterte der Spiegel so fürchterlich in seinem Grinsen, daß er ihren Händen entflog und zur Erde stürzte, wo er in hundert Millionen Stücke zersprang. Da gerade verursachte er weit größeres Unglück als zuvor, denn einige Stücke waren so groß als ein Sandkorn, und diese flogen rings herum in der weiten Welt, und wo sie Leute in das Auge bekamen, da blieben sie sitzen, und da sahen die Menschen alles verkehrt, oder hatten nur Augen für das Verkehrte bei einer Sache, denn jede kleine Spiegelscherbe hatte dieselben Kräfte behalten, welche der ganze Spiegel besaß. Einige Menschen bekamen sogar eine kleine Spiegelscherbe in das Herz, und dann war es ganz gräulich; das Herz wurde einem Klumpen Eise gleich. Einige Spiegelscherben waren so groß, daß sie zu Fensterscheiben gebraucht wurden, aber durch diese Scheiben taugte es nichts, seine Freunde zu betrachten. Andere Stücke kamen in Brillen, und dann ging es schlecht, wenn die Leute diese Brillen aufsetzten, um recht zu sehen und gerecht zu sein. Der Böse lachte, daß ihm beinahe der Bauch platzte, und das kitzelte ihn angenehm. Aber draußen flogen noch kleine Glasscherben in der Luft umher. Nun werden wir's hören.Die Schneekönigin, Abel und Müller Leipzig um 1900 (übersetzt von Julius Reuscher)
Der Text ist entweder gemeinfrei oder wurde vom Autor/Verlag zur Verfügung gestellt.Bei rechtlichen Bedenken melden Sie sich bitte beim Team von Kritikatur.
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Verfilmungen
Übersetzung
Julius Reuscher (1898)
Thyra Dohrenberg (1959)
Eva-Maria Blühm (1988)
Mathilde Mann (1999)
Illustration
Anastassija Archipowa (1988)
Birgit Ackermann (1999)
Christa Unzner (2005)
Iris Hardt (2007)
Tonya Goranova (2008)
lieferbare Ausgaben
Die schönsten Märchen von Hans Christian Andersen
(Hans Christian Andersen)
(Hans Christian Andersen)
Diogenes Verlag, 2005, 415 S., 9783257234848
nicht mehr lieferbar
Das große Märchenbilderbuch von Hans Christian Andersen
(Hans Christian Andersen)
(Hans Christian Andersen)
Thienemann, 2010, 192 S., 9783522436700
19,99 €
Linktipp: »1844« als Erscheinungsjahr haben auch
- Deutschland. Ein Wintermärchen (Heinrich Heine)
- Maria Magdalena (Friedrich Hebbel)
- Glanz und Elend der Kurtisanen (Honore de Balzac)
- Die drei Musketiere (Alexandre Dumas)
- Modeste Mignon (Honore de Balzac)