Film
Übersicht
Filmtyp | : | Spielfilm |
Originalsprache | : | Englisch |
Produktionsland | : | Großbritannien, Frankreich |
Länge (Minuten) | : | 1 Stunde 38 Minuten |
Kurzbeschreibung
»Marrakesch« ist ein Filmdrama von Gillies MacKinnon. 1998 ist der Film zuerst erschienen. In den Hauptrollen spielen u.a. Michelle Fairley, Amidou und Sira Stampe.
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Besetzung
Regie | : | Gillies MacKinnon | ||||||||||||||||||||||
Produktion | : | Ann Scott | ||||||||||||||||||||||
Drehbuch | : | Billy MacKinnon | ||||||||||||||||||||||
Kamera | : | John de Borman | ||||||||||||||||||||||
Schnitt | : | Pia Di Ciaula | ||||||||||||||||||||||
Filmmusik | : | John E. Keane | ||||||||||||||||||||||
Darsteller | : |
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Gestranded
Marokko 1972: Julia (Kate Winslet) und ihre zwei kleinen Töchter Bea und Lucy sind in Marrakesch gestranded. Das Ersparte wird langsam knapp. Man wartet auf einen Scheck aus London vom verlassenen Ehemann. Bis dahin wird sich in das pralle orientalische Leben zwischen Djemaa el Fna und den Suks gestürzt. Hier ist immer etwas los. Die Einheimischen sind freundlich, stehen aber der angeschwemmten Hippie-Welle, die seit einiger Zeit über das Land rollt auch skeptisch gegenüber. Als das letzte Geld ausgegeben, alle Möglichkeiten erschöpft sind, versucht Julia sich und ihre Kinder mit selbstgenähten Puppen über Wasser zu halten, was mehr schlecht als recht funktioniert. Da lernt sie das charmante Schlitzohr Bilal (Saïd Taghmaoui), einen entwurzelten Lebenskünstler erster Güte kennen. Sie verliebt sich in ihn und die Kinder mögen ihn ebenfalls. Eines Tages jedoch bittet er die Familie mit ihm Hals über Kopf aus Marrakesch zu verschwinden. Angeblich um durch das Land zu reisen mit seinem Heimatdorf als Ziel. Julia lässt sich nicht lange bitten, die Töchter bleiben eher skeptisch. Und tatsächlich entpuppt sich Bilal als ähnlich unsteter Getriebener wie es Julia selbst ist, als jemand der immer auf der Suche ist. Leider aber auch als jemand, der auf der Flucht ist. Die Reise wird für alle zu einem Selbsterfahrungstrip, der Julia und Bilal zu spät, die Kinder aber zu früh erwachsen werden lässt.
Der Weg ist das Ziel
Nach ihrem Mega-Erfolg TITANIC (James Cameron, 1997), der sie über Nacht zum Weltstar machte, suchte sich Kate Winslet mit HIDEOUS KINKY, so der Originaltitel des Filmes von Gillies MacKinnon aus dem Jahre 1998, als eines ihrer nächsten Projekte, ähnlich wie ihr Kollege Leonardo DiCaprio mit THE BEACH (Danny Boyle, 2000), ein Selbsterfahrungsdrama aus, das beide künstlerisch auf den Boden der Tatsachen bringen sollte. Im Nachhinein betrachtet eine clevere Entscheidung will mir scheinen. Sorgte doch gerade diese Erdung ebenso wie etwas verstrichene Zeit, für den nötigen Abstand zum bahnbrechenden Erfolg des Milliarden-Hits, die es dann ermöglichte mit Ruhe und Geduld die weitere Karriere voranzutreiben. Beide zählen mittlerweile zu den angesehensten Top-Stars der Branche und was noch viel wichtiger ist, zu den besten Schauspielern ihrer Generation. Einen Beweis dafür erbrachte die Winslet bereits mit der Rolle der Julia in diesem Film. Geradezu mühelos tragt sie MARRAKESCH auf ihren damals noch etwas breiteren Schultern. Die Verschmelzung ihres mittlerweile etablierten freizügigen Image mit dem Charakter der ruhelosen und selbstbewussten Freidenkerin gelingt ihr ohne jede Schwierigkeit. Man mag Julia von Anfang an und auch wenn sie immer wieder fragwürdige Entscheidungen trifft, büßt sie nichts von ihrer Sympathie ein. Es ist ihr Film und eine wunderbare Rolle. Unterstützt wird sie dabei von dem großartigen, leider viel zu unbekannten Saïd Taghmaoui (HASS, Mathieu Kassovitz 1995) der zwar weit weniger Screentime hat als sie, es jedoch trotzdem schafft sich in die Herzen der Zuschauer zu spielen. Die beiden kleinen Mädchen sind süss und spielen ihre Rollen überzeugend.
Ein großes Kompliment muss dem Kameramann John de Borman gemacht werden, der die ganze Farbpalette Marokkos als einen Rausch der Sinne abbildet, das jede Einstellung eine Freude, fast jedes Bild zum An-die-Wand-hängen ist. Man möchte am liebsten sofort den nächsten Urlaub buchen um in dieses faszinierende Land einzutauchen. Dabei bleibt die auf der Roman-Biographie Esther Freuds, einer Urenkelin des guten Sigmund, basierende Verfilmung erfreulich kitschfrei und lebensnah.
Ein großes Kompliment muss dem Kameramann John de Borman gemacht werden, der die ganze Farbpalette Marokkos als einen Rausch der Sinne abbildet, das jede Einstellung eine Freude, fast jedes Bild zum An-die-Wand-hängen ist. Man möchte am liebsten sofort den nächsten Urlaub buchen um in dieses faszinierende Land einzutauchen. Dabei bleibt die auf der Roman-Biographie Esther Freuds, einer Urenkelin des guten Sigmund, basierende Verfilmung erfreulich kitschfrei und lebensnah.
Kurzkritiken
Linktipp: »Englisch« als Originalsprache haben auch
- Der Name der Rose (Jean-Jacques Annaud)
- Alexis Sorbas (Michael Cacoyannis)
- Der Herr der Ringe - Die Gefährten (Peter Jackson)
- Der Herr der Ringe - Die zwei Türme (Peter Jackson)
- Der Herr der Ringe - Die Rückkehr des Königs (Peter Jackson)