Übersicht


Filmtyp : Spielfilm
Originalsprache : Englisch
Stichwort : Ureinwohner, Briten, Armee, Soldaten
Produktionsland : Neuseeland
Länge (Minuten) : 1 Stunde 58 Minuten
Thema : Kolonialherrschaft, Kolonialisierung, Kolonialismus, Kolonialkrieg, Kolonialmacht, Kolonialverwaltung, Rache
Figur : Maori, Siedler, Soldat
Ort : Britische Überseegebiete, Neuseeland
Zeit : 1870

Kurzbeschreibung


»Utu« ist ein Abenteuerfilm, Historienfilm und Filmdrama von Geoff Murphy. 1983 ist der Film zuerst erschienen. In den Hauptrollen spielen u.a. Anzac Wallace, Bruno Lawrence und Tim Elliott.

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Besetzung


Regie : Geoff Murphy
Produktion : Don Blakeney, David Carson, Geoff Murphy
Drehbuch : Keith Aberdein, Geoff Murphy
Kamera : Graeme Cowley
Schnitt : Michael Horton, Ian John
Filmmusik : John Charles
Darsteller :
Anzac Wallace Te Wheke
Bruno Lawrence Williamson
Tim Elliott Col. Elliot
Kelly Johnson Lt. Scott
Tania Bristowe Kura
Ilona Rodgers Emily Williamson



Maori Rising
Neuseeland 1870: Te Wheke (Anzac Wallace) leistet als Ureinwohner, wie viele andere auch, seinen Dienst in der britischen Kolonielarmee. Bei einem Patrouillenritt kommt die kleine Gruppe, außer ihm noch zwei britische Soldaten, in Te Wheke's Heimatdorf, welches kurz zuvor von einer anderen Armee-Einheit dem Erdboden gleichgemacht wurde. Er erkennt zwischen den Leichen von Männern, Frauen und Kindern auch eigene Familienangehörige, fällt zunächst in eine Schockstarre und tötet im Affekt einen seiner Begleiter, den zweiten Mann schickt er mit einer unmissverständlichen Botschaft zurück zur Garnison. Von nun an werde er jeden Weißen töten, der ihm über den Weg läuft. Bald schließen sich ihm weitere Maori an und ein Guerilla-Krieg nimmt seinen Anfang.




Once were Warriors
Eine Bedeutung des Wortes UTU ist Rache. Te Wheke's Motiv ist da natürlich nur der Auslöser für seinen Feldzug, die wahren Ursachen sitzen selbstverständlich viel tiefer und finden hierin nur ihren Ausdruck und ihre Form. Es ist das Aufbäumen gegen die Besatzungsmacht und man kann auch bei vorliegendem Werk prima Parallelen ziehen zum Indianer Nord- und Südamerikas, zu den Aborigines Australiens, den Zulu in Südafrika, kurz, zu allen unterjochten Völkern dieser Erde, die in ihrer oftmals langen Geschichte zwangsläufig dem Europäer und seinem Expansionsdrang trotzen mussten, um daran zu scheitern und/oder zugrunde zu gehen. Geoff Murphy's Film von 1983 bleibt allerdings gerecht. Er verteufelt weder die eine, noch die andere Seite, zeigt parallel zu Te Wheke's Geschichte die des Siedlers Williamson (Bruno Lawrence), dessen Frau einem Maori-Angriff zum Opfer fiel und der sich nun seinerseits auf einen Rachefeldzug gegen Te Wheke begibt. Des weiteren erfahren wir die Geschichte eines jungen britischen Offiziers, der frisch aus dem Burenkrieg in Afrika zurück in seiner Heimat Neuseeland auf die Aufständischen angesetzt wird und sich in eine junge Maori verliebt, was ihn gehörig in Gewissensnöte bringt. In Neuseeland wurde das Werk zum Politikum, da man sich bis zum Zeitpunkt der Veröffentlichung des Werkes nicht wirklich mit der eigenen Vergangenheit auseinandergesetzt hatte, was schließlich zu Tumulten führte. Leichte Kost ist das ganz sicher nicht, aber ein rohes und wütendes Pladoyer wider der Ungerechtigkeit des Europäers mit erhabener Selbstverständlichkeit die Welt an sich zu reißen. Und wohin das letztendlich führen kann, sehen wir gerade heutzutage wieder sehr schön in den Nachrichten. Etwas das UTU eine zeitlose Relevanz sichert. Und da Geoff Murphy ohnehin zu den am meisten unterschätzten Regisseure der Achtziger und Neunziger Jahre gehört, kann man mit der Neuentdeckung seiner Werke gleich hier anfangen. Regie-Assistent war übrigens Lee Tamahori, der später mit dem zeitgenössischen ONCE WERE WARRIORS (1994) die aktuellen Lebensumstände der Ureinwohner thematisierte.



Kurzkritiken


     
Wütendes Historien-Epos um einen Maori auf dem Kriegspfad gegen die britischen Kolonialtruppen im Neuseeland des Jahres 1870, wuchtig inszeniert, dabei ambivalent und vielschichtig. Sehr beeindruckend.



Linktipp: »Abenteuerfilm« als Genre haben auch