Übersicht
Stichwort | : | Literaturbearbeitung |
Produktionsfirma | : | Rundfunk der DDR |
Literaturvorlage | : | Die Jugend des Königs Henri Quatre |
Länge (Minuten) | : | 7 Stunden 25 Minuten |
Person | : | Heinrich IV. (Frankreich) |
Ort | : | Frankreich |
Kurzbeschreibung
»Jugend und Vollendung des Königs Henri Quatre« ist ein Hörspiel. Es ist zuerst erschienen im Jahr 1971. Regie führte Fritz Göhler. Sprecher sind u.a. Micaela Kreissler, Walter Kröter und Siegfried Wittlich.
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Besetzung
Regie | : | Fritz Göhler | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Hörspielbearbeitung | : | Wolfgang Beck | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Sprecher | : |
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Literaturvorlage
Inhalt
"Paris ist eine Messe wert." - dieses berühmte Zitat stammt von Henri Bourbon, König von Navarra und von 1589 bis 1610 König Henri IV. von Frankreich. Das Zitat ist noch geläufig, die historischen Hintergründe sind es weniger. Dabei ist Henri IV. eine zentrale Figur in der Geschichte Frankreichs: Er legte den Grundstein für ein geeintes Frankreich, er versuchte, mit dem Toleranz-"Edikt von Nantes" einen Ausgleich zwischen Hugenotten und Katholiken zu schaffen. Und das, obwohl in der "Bartholomäus-Nacht" 1572 sämtliche seiner hugenottischen Getreuen hingemetzelt wurden - von Anhängern der katholischen Liga. Heinrich Mann stieß während seiner ersten Frankreichreise auf die faszinierende Biographie dieses ebenso menschenfreundlichen wie machtbewußten Herrschers. Vierzig Jahre später, ab 1933, schreibt er über Henri IV. seinen großartigen Roman-Zweiteiler. Doch auch die Bedrohung durch die Nationalsozialisten, die Heinrich Mann ins französische Exil vertrieben hatten, sind nicht wegzudenken. So entsteht ein Jahrhundert-Werk über den Menschen, seine Würde und Macht.
Henri ist noch der Prinz von Navarra, als er nach Paris kommt, wo Katharina von Medici für ihren minderjährigen Sohn Karl IX. regiert. Der Hugenotten-Prinz Henri soll mit Margot, der Schwester des katholischen Königs Karl IX. vermählt werden. Dieser Akt der Versöhnung zwischen Protestanten und Katholiken wird mit der Bartholomäusnacht hinfällig. Henri überlebt das Blutbad und wird gefangen gehalten. Um den Schein zu wahren, konvertiert er zum Katholizismus. Katharina de Medicis Sohn wird als Heinrich III. König von Frankreich. Henri wird Statthalter der südwestlichen Provinzen Frankreichs. Hier versucht er erstmals, seine Überzeugungen von einer humanen Regentschaft umzusetzen. Vom Volk wird er dafür geliebt, im Adel aber macht er sich Feinde. Frankreich "ist immer noch der Vorposten der menschlichen Freiheiten, die da sind: die Gewissensfreiheit und die Freiheit, sich satt zu essen" sagt König Henri Quatre in seiner Schluß-Apotheose. Ziele auch des realen Henri IV, der von Vernunft und religiöser Toleranz überzeugt war und damit wichtige Prinzipien der Aufklärung vorwegnahm. Henri IV glaubte an einen vernünftigen Gott und sah sich selbst als Diener Gottes und des Staates, der wiederum seinen Untertanen verpflichtet war. Henri Quatre als visionärer Herrscher: Einen Bund europäischer Staaten will er schaffen, damit endlich Frieden herrscht.
Linktipp: »Frankreich« als Ort haben auch
- Die gordische Schleife (Margrit Osterwold, Heikko Deutschmann)
- Das Parfum (Barbara Malisch, Hans Korte)
- Der letzte Tag eines Verurteilten (Waltraut Brückner, Christian Brückner)
- Im Westen nichts Neues (Ralf Ebel, August Diehl)
- Die Mondscheingasse (Gert Westphal)