Übersicht
Originalsprache | : | Deutsch |
Stichwort | : | Autobiographie, Biografie |
Thema | : | Erinnerung, Widerstand, Vertreibung |
Zeit | : | 2. Weltkrieg |
Kurzbeschreibung
»Erinnerungen an Kreisau 1930–1945« ist ein literarisches Werk von Freya von Moltke. 1997 wurde das literarische Werk zuerst veröffentlicht.
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Die Zeit im Wandel
Freya von Moltke beschreibt hier klar und ḱonzentriert ihre Eindrücke und Erlebnisse vom Tag der erstmaligen Ankunft in Kreisau 1930 bis zur letzten Abreise von dort 1945. In den ersten Jahren geprägt durch ihre Beziehung zu Helmuth James mehr als Besucherin, später als Mutter, schlussendlich als Witwe und Alleinverantwortliche über Gut und Personal. Sachlich und nüchtern erzählt sie von den Anfangsjahren als junges frischverliebtes Paar, das eher um seine Familie zu besuchen und zur Erholung zu verweilen, den Gutshof mit einem Schloss aufsucht. Später, nach Übernahme Deutschlands durch die Nationalsozialisten, berichtet sie von den drei konspirativen Treffen der Widerstandsgruppe "Kreisauer Kreis" unter Führung ihres Mannes. Dann, nach dessen Hinrichtung übernimmt sie die Verantwortung über den Betrieb des Hofes und den Erhalt des Anwesens, was in erheblichem Maße bedeutend für das wirtschaftliche Überleben des Dorfes und seiner Bewohner war. Als die russische Armee eintrifft und Kreisau von umgesiedelten Polen bezogen wird, erlebt sie die Vertreibung mitsamt ihrer Kinder. Gerade durch ihren präzisen und unaufgeregten Tonfall gelingt ihr ein einfühlsames Zeitdokument, das noch lange nachhallt. Man bekommt eine Vorstellung des Geschehenen ohne Wehklagen oder Gefühlsnostalgie. Vielleicht ist ihr wertfreier Bericht gerade deshalb ein so wertvolles Zeitdokument.
Kurzkritiken
Linktipp: »1997« als Erscheinungsjahr haben auch
- Amerikanisches Idyll (Philip Roth)
- Die rote Couch (Irvin Yalom)
- Raumbredoille Replica (A. J. Weigoni)
- Liebesleben (Zeruya Shalev)
- Ä (Max Goldt)