Film
Übersicht
Namensvariante | : | 12 Uhr mittags |
Filmtyp | : | Spielfilm |
Originalsprache | : | Englisch |
Produktionsland | : | USA |
Filmtechnik | : | Schwarzweißfilm |
Länge (Minuten) | : | 1 Stunde 25 Minuten |
Besondere Liste | : | 1001 Filme, AFI (1998), AFI (2007) |
Kurzbeschreibung
»Zwölf Uhr mittags« ist ein Western von Fred Zinnemann. 1952 ist der Film zuerst erschienen. In den Hauptrollen spielen u.a. Ian MacDonald, Lon Chaney Jr. und Otto Kruger.
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Besetzung
Regie | : | Fred Zinnemann | ||||||||||||||||||
Produktion | : | Stanley Kramer | ||||||||||||||||||
Drehbuch | : | Carl Foreman | ||||||||||||||||||
Kamera | : | Floyd Crosby | ||||||||||||||||||
Schnitt | : | Elmo Williams | ||||||||||||||||||
Filmmusik | : | Dimitri Tiomkin | ||||||||||||||||||
Darsteller | : |
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Hadleyville, offene Stadt
Ja, es ist der Tag an dem er geheiratet hat. Und ja, es ist auch der Tag an dem er sein Amt niederlegen wollte. Doch der neue Marshall kommt erst morgen. Frank Miller, ein Verbrecher den er vor einigen Jahren dingfest gemacht hat, nimmt jedoch keine Rücksicht auf das was Will Kane gerade macht oder machen wollte. Denn er will Rache. Und sein Bruder, der gemeinsam mit zwei weiteren Halsabschneidern am örtlichen Bahnhof darauf wartet, das der frisch aus dem Gefängnis Entlassene pünktlich zur nahenden Mittagsstunde eintrifft, interessiert sich ebenfalls herzlich wenig für Will Kane's Bedürfnisse. Doch nicht nur sie kümmern sich nicht darum. Auch Kane's frisch angetrautes Eheweib möchte diese Stadt am liebsten sofort hinter sich lassen. Sie mag es gar nicht gern sehen, das ihr neuer Ehemann nun freiwillig bereit ist Überstunden zu machen, aus einem Verantwortungsgefühl gegenüber den Bürgern der Stadt heraus. Den selben Bürgern, die ihm einer nach dem anderen ihre Hilfe verweigern, deren er sich zuvor so sicher war. Damals, als er Miller das erste Mal verhaftet hatte, standen sie alle an seiner Seite. Damals hatte er aber auch sechs Deputys, die alle mit dem Colt umgehen konnten. Jetzt hat er nur noch einen. Und der trinkt, weil er frustriert ist. Die Stunde Null rückt näher. Und damit der Moment der Wahrheit. Ein schlechter Zeitpunkt um seine Prinzipien über Bord zu werfen. Was passieren soll, passiert. So oder so.
High Noon
Fred Zinnemann, österreichischer Exilant in Hollywood, schuf mit HIGH NOON einen Film der nicht nur zu den berühmtesten Western zählt, sondern auch zu den berühmtesten Filmen überhaupt. Das liegt zum einen daran, das er in erster Linie als spannender Western eine einfache, für jeden nachvollziehbare Geschichte erzählt. Zum anderen, das man sehr viel in ihn hinein interpretieren kann. Manches gewollt und zurecht ( z.B. McCarthy/Faschismus), anderes bleibt spekulativ. Es ist ein Western, der die Freunde des Genres in zwei Lager teilt. Aber es ist ebenso ein Film, mit dem auch Menschen die normalerweise keine Western schauen, etwas anfangen können. Das es sich hierbei um ein Werk von großer Meisterschaft handelt, steht außer Frage. Film ist Team-Arbeit. Die Kamera orientierte sich an Originalaufnahmen aus der Zeit in der der Film spielt. Realismus war oberstes Gebot. Dimitri Tiomkins Titelmelodie „Do Not Forsake Me, Oh My Darling“ hat jeder schon mal gehört. Mit einfachsten Mitteln dreht Zinnemann stetig an der Spannungsschraube. Coppola zitiert den berühmten Schwenk zur Wanduhr ausgiebig in RUMBLE FISH. Das Howard Hawks und einige andere ihre Version der selben Geschichte erzählt haben zeigt, das man den Film auf unheimlich viele verschiedene Arten betrachten kann. Zu kritisieren wäre eventuell, das dem Film ein bisschen zu sehr die konzeptionelle Machart anzusehen ist, das er nicht gerade leichtfüssig daherkommt und sich vielleicht etwas zu ernst nimmt. Das dürfte aber Zinnemanns typischem analytischem Stil geschuldet sein. Schwere Themen lagen ihm. Soweit ich weiß hat er sich, bis auf ein Musical, nie an einem leichten Stoff versucht. Lustigerweise gab es von HIGH NOON 1980 eine Fortsetzung mit Lee Majors als Will Kane und David Carradine als Bösewicht und 2000 dann ein (Fernseh)-Remake mit Tom Skerrit als Kane und Michael Madsen als Miller the Killer. Was Fred Zinnemann wohl davon gehalten hätte? .
Kurzkritiken
Linktipp: »1952« als Erscheinungsjahr haben auch
- Der Mann, der sich selbst nicht kannte (Harold French)
- Verbotene Frucht (Henri Verneuil)
- Othello (Orson Welles)
- Ivanhoe (Richard Thorpe)
- Ernst sein ist alles (Anthony Asquith)