Film
Übersicht
Namensvariante | : | Blindman, der Vollstrecker |
Filmtyp | : | Spielfilm |
Originalsprache | : | Englisch |
Produktionsland | : | Italien |
Länge (Minuten) | : | 1 Stunde 50 Minuten |
Kurzbeschreibung
»Blindman« ist ein Western und Italowestern von Ferdinando Baldi. 1971 ist der Film zuerst erschienen. In den Hauptrollen spielen u.a. Tomas Rudy, Renato Romano und Tito García.
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Besetzung
Regie | : | Ferdinando Baldi | ||||||||||||||||||||||
Produktion | : | Saul Swimmer, Tony Anthony | ||||||||||||||||||||||
Drehbuch | : | Tony Anthony, Ferdinando Baldi | ||||||||||||||||||||||
Kamera | : | Riccardo Pallottini | ||||||||||||||||||||||
Schnitt | : | Roberto Perpignani | ||||||||||||||||||||||
Filmmusik | : | Stelvio Cipriani | ||||||||||||||||||||||
Darsteller | : |
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Get Mean
Der Blinde (Tony Anthony) hat es aber auch nicht leicht. Als Revolvermann mit dem Handicap aller Handicaps ist es schon schwer genug sich durchzuschlagen. Aber einen Geschäftspartner der ihn schon bei der erstbesten Gelegenheit hintergeht und die 50 frisch eingekauften Frauen im heiratsfähigen Alter für die Minenarbeiter an den nächsten dahergelaufenen mexikanischen Banditen namens Domingo (Lloyd Battista) verscherbelt, kann er nun überhaupt nicht gebrauchen. Zum Glück findet er auch ohne sein Augenlicht ihre Spur, nein, er wird Dank Candys (Ringo Starr) idiotischem Verhalten direkt darauf gestoßen. Candy ist nämlich Domingos nichtsnutziger Bruder. Dummerweise fädelt dieser schon den nächsten Verkaufsabschluss an einen General (Raf Baldassarre) der mexikanischen Armee ein. Doch mit seinen verbliebenen vier Sinnen, etwas Schützenhilfe und ein bisschen Dynamit sollte da für Blindman noch was zu machen sein.
Comin' at ya!
Willkommen beim wohl durchgeknalltesten aller Italo-Western! Tony Anthony steht zur Gänze hinter diesem Projekt (Drehbuch, Produktion, Hauptrolle), wie bereits bei der vorangegangen Stranger-Trilogie, die er mit Regisseur Luigi Vanzi realisierte. Auf dem Regiestuhl nahm dieses Mal der erfahrene Ferdinando Baldi platz, der hiermit sein Meisterstück schuf und in der Folge mit Anthony noch drei weitere Filme drehte. Für den Soundtrack konnte wie bei der Trilogie der bewährte Stelvio Cipriani verpflichtet werden, der eine unglaublich knallige und facettenreiche Untermalung kreierte. Tony Anthony bezog sich bei seiner blinden Hauptfigur, der unwahrscheinlichsten der Genre-Historie offensichtlich auf den legendären japanischen blinden Schwertmeister Zatoichi, die Asia-Affinität war ja schon beim dritten Stranger-Film DER FREMDE UND DER SAMURAI (Lo Straniero di silenzio, 1968) auszumachen. Die Behinderung liefert denn auch die Grundlage für eine Vielzahl von parodistischen Szenen, die niemals so ausgehen wie sie es üblicherweise würden, was für stete humoristische Unterhaltung sorgt und höchste Originalität bietet. Dabei gibt Anthony seine Figur niemals der Lächerlichkeit preis und sorgt mit seinem aktzentuierten Spiel für die nötige Bodenhaftung. Ringo Starr erinnert mit seinem Auftritt in den besten Momenten an Klaus Kinski und bildet weit mehr als ein Kuriosum der Filmgeschichte, da er angeblich der Verlockung während der Dreharbeiten ständig von 50 leichtbekleideten Modells (die übrigens aus ganz Europa gecastet wurden) umgeben zu sein erlegen sei. Die Story erinnert ein wenig an William A. Wellmans historisch verbürgten Western-Klassiker WESTWARD THE WOMEN (Karawane der Frauen, 1951) in dem Robert Taylor einen Treck mit 150 Frauen zur Heirat nach Westen führen musste. Auch FRAUEN DIE DURCH DIE HÖLLE GEHEN (Las siete magníficas, 1966) von Rudolf Zehetgruber weißt gewisse erzählerische Parallelen auf, besonders wenn die Frauen auf ihrer Flucht durch die Wüste von den mexikanischen Banditen mit aller Skrupellosigkeit daran gehindert werden. Ein sichtbar eingesetztes hohes Budget welches für teilweise außerordentliche Schauwerte sorgt, sei es in Massenszenen oder aufwendigen Bildkompositionen, lassen das Werk wie eine A-Produktion aussehen und stellen es auf eine Stufe mit den Meisterwerken des Genres, zu denen es meiner Meinung nach auch gehört.
Kurzkritiken










Linktipp: »Englisch« als Originalsprache haben auch
- Der Name der Rose (Jean-Jacques Annaud)
- Alexis Sorbas (Michael Cacoyannis)
- Der Herr der Ringe - Die Gefährten (Peter Jackson)
- Der Herr der Ringe - Die zwei Türme (Peter Jackson)
- Der Herr der Ringe - Die Rückkehr des Königs (Peter Jackson)