La Spina Dorsale Del Diavolo
1970, sechs Jahre nach RIO CONCHOS und fünf Jahre nach MAJOR DUNDEE, schickt dieses Mal der ambitionierte italienische Produzent Dino De Laurentiis (DIE BIBEL) wieder eine Einheit der US-Kavallerie über den Rio Grande nach Mexiko, um einen Apachen zu jagen. Unter anderen Vorzeichen versteht sich. Nach dem Siegeszug des Italo-Western, auch in den USA, versammelt De Laurentiis ein All-Star-Cast, das sich sehen lassen kann. Mit Burt Kennedy (HANNIE CAULDER) ist ein Western-Erfahrener Regisseur an Bord. Für das Drehbuch wurde Clair Huffaker verpflichtet, der schon für den ähnlich gelagerten RIO CONCHOS verantwortlich zeichnete. Die restliche Arbeit wurde einem Stab überlassen, der sich aus Leuten der Co-produzierenden Länder Italien und Jugoslawien zusammensetzt. Der gute Soundtrack stammt von Piero Piccioni. Die Ideen-Grundlage für diesen Western entstammt mit großer Sicherheit dem Robert-Aldrich-Klassiker DIRTY DOZEN, der drei Jahre zuvor alle Kassenrekorde gebrochen hatte. Ein Men-On-A-Mission-Movie also. Nur im wilden Westen. Vom Konzept her betrachtet eine sichere Nummer. Bei nur 95 Minuten Laufzeit nicht gerade breit angelegt, machen sich nach gutem Auftakt mit dem zweiten Drittel bereits einige Längen bemerkbar, die aber durch einigermaßen interessante Konflikte gepaart mit anständig inszenierten Action-Szenen überspielt werden können. Größere Spannungsmomente halten sich in erträglichen Grenzen, während zum Ende hin deutliche Zugeständnisse gemacht werden müssen. Bei einem reinen Exploitation-Western etwas zu wenig. Ein Film der Oberfläche. Der Zuschauer wird jedoch trotzdem über die gesamte Laufzeit irgendwie bei Laune gehalten. Dafür sorgen die Stars, die zwar nicht überambitioniert aber doch mehr als solide agieren. Zum Finale hin entsteht noch mal ein bisschen Spannung, die sich dann in einem der brutalsten Überfälle auf ein Indianerlager entlädt, der je über die Leinwand flimmern durfte. Härter ging es da nur in Ralph Nelson's SOLDIER BLUE zur Sache, wenn ich mich recht entsinne. Ideologisch hinterfragen sollte man das freilich nicht. Allein die Darstellung der Indianer als gesichtslose Dämonen, die nach persönlichem Gusto einfach abgeschlachtet werden dürfen, finde ich problematisch. Aber hier weiter zu gehen würde der Sache auch nicht gerecht werden, haben wir es doch hier mit einem reinen Action-Western ohne größeren Anspruch zu tun.