Der apokalyptische Reiter
Eine sehr packende und gleichzeitig irritierende Geschichte, die Olmstead uns da erzählt. Mit einer gradlinigen schnörkellosen Sprache beschreibt er einen geradezu apokalyptischen Ritt. Die sehr authentischen, grauenvollen Beschreibungen der Kriegsgreuel, hinterlassen beim Leser eine Mischung aus Abscheu und Ungläubigkeit und immer wenn man denkt, jetzt ist's aber gut, wir haben es verstanden, setzt der Autor noch einen drauf.
Die beinahe in zeitlupenartiger Genauigkeit zelebrierte Brutalität befremdet, macht aber auch klar, dass diese Geschichte wohl mit keinem anderen erzählerischen Stilmittel so genau auf den Punkt gebracht werden könnte wie dieser.
Aus der Distanz betrachtet, ist dieses Werk bemerkenswert. Die Gradlinigkeit und Ehrlichkeit mit der der Erzähler die Geschichte vorantreibt, weitab von aller Cowboy-Romantik oder verkitschten Hollywood Klischees ist beeindruckend und wird nur noch von sehr wenigen amerikanischen Autoren in dieser Perfektion erreicht. Mir fällt im Moment nur Cormac McCarthy ein, der einen ähnlich eindringlichen Schreibstil besitzt.

Alles in Allem kein Buch für zimperliche Gemüter. Es wird schon einiges abverlangt vom Leser. Die Tatsache, dass der Autor die Handlung sehr offen lässt und mehr dem Leser überlässt, die Verschwiegenheit seiner Figuren zu interpretieren macht die Lektüre auch nicht einfacher - aber spannend!