Rinser arbeitet hier viel auf und spart nicht an Vorwürfen und Kritik gegenüber fast all ihren Zeitgenossen, allen voran ihren Eltern. Der rote Faden, der sich durch diese Autobiografie zieht, ist ein einziger Vorwurf, man habe ihr eigentliches Wesen, Naturell nicht erkannt und sie in eine Schablone zu pressen versucht. Luise Rinser war sicher keine angenehme Person, eine sehr kritische, wie auch politische Frau. Mir persönlich ist diese "Abrechnung" jedoch zu einfach, zu unreflektiert. Dazu musste ich mich seitenweise durch den für mich oftmals langweiligen Schreibstil quälen. Allein mein Interesse für Luise Rinser, die eine emsige Vertreterin auch in Sachen "Frau in der katholischen Kirche" war, ließ mich durchhalten.