Eigenartige Begebenheit
Gogol schildert in dieser kleinen Erzählung herrlich breit, umständlich und nicht ohne satirische Seitenhiebe die zermürbenden und den bislang unbescholtenen Kollegienassessors Kowalew an die Grenzen seiner sauber abgesteckten Welt bringenden Irrungen, die dem unerklärlichen und grotesken Verlust seiner Nase folgen. Plötzlich herausgeschleudert aus seinen Vorstellungen von Ehre, Anstand und dem Dazugehören zu einer militärischen Elite, auf das er sich immer wieder erfolglos beruft, treibt ihn seine mißliche Lage fast zum Wahnsinn, der noch unerträglicher wird, da seine Nase ungeniert im Range eines Staatsrates die Stadt durchfährt und von ihm nichts mehr wissen will. Sehr kurzweilige, an Kafka erinnernde und gerade durch ihre Abstrusität reizvolle Geschichte.