Hochgelehrte Aufschneiderei
Der Leser muß im Zuge der Mördersuche leider nächtelange Diskussionen über die absurdesten Themen über sich ergehen lassen: wilde Thesen zum Zusammenhang des Verbrechens mit Poes Geschichten, immer neue Kryptogramme, die Kabbala, Okkultismus, das Necronomicon, den geheimen Wortschatz des Universums und nicht zuletzt den Ewigen Orang-Utan. Klingt an und für sich alles gut, ist es aber nur bedingt, da ich mich des Eindruckes nicht erwehren konnte, daß hier die fiktiven Gespräche eher dem Vorzeigen angesammelten Wissens als dem Vorantreiben der Handlung dienen, was auf Dauer sehr nervig war. Das Ende allerdings, die Auflösung, geschrieben aus der Perspektive von Borges, ist doch überraschend und entschädigt etwas für die vorangegangenen Lesestrapazen. Wer also Lust auf Krimi mit ausschweifenden gedanklichen Exkursen hat, wird sich dieses Romans sicher erfreuen.