Kafkas frühestens bekannt gewordenes Werk, an dem er jahrelang immer wieder gearbeitet haben soll, bevor er es seinem Freund Max Brod zur Kenntnis brachte, und dieser es 1936 veröffentlichte.
Ein äußerst schwieriger Text, an dessen Deutung sich viele versucht haben. Allein der Titel dieser von Kafka selbst als „Novelle“(?) bezeichneten Wortschöpfung führte zu den mannigfaltigsten Spekulationen und man fragte sich, wer hier gegen wen kämpft und welcher Kampf hier eigentlich beschrieben wird. Die Handlung (vgl. unter „Handlung“), wenn von einer solchen überhaupt die Rede sein kann, gibt dazu nicht viel her. Wenn man sich allerdings mit Kafkas Leben näher beschäftigt, neigt man, wie viele seiner Biographen und Interpreten seines Werkes der Meinung zu, hier bereits den lebenslangen Kampf mit sich selbst zu vermuten, der in nahezu allen seinen späteren Werken zum Ausdruck kommt. Seine Berührungsängste zum weiblichen Geschlecht finden in dem ´Bekannten`, mit dem er durch das nächtliche Prag läuft, seine treffende Personifizierung. Auch er zweifelt, dass seine Liebe nicht stark genug sei, um eine Frau an sich zu binden, ein Zweifel, der seine mangelnde Entschlusskraft in seinem späteren Verhältnis zu Felice Bauer kennzeichnet. „Sie müssen nicht getröstet werden, Sie werden doch geliebt“, lässt er durch seinen Ich-Erzähler dem ´Bekannten` sagen. Unabhängig davon sieht sein Biograph Reiner Stach in Kafkas Erstling durch die Figuren des ´Dicken` und des ´Beters` und letztlich auch des ´Betrunkenen` ein groteskes Marionettenspiel, in dem die Handlung urplötzlich in eine imaginäre Parallelwelt wechselt und dann wieder zurück in die Wirklichkeit springt. Sich noch näher mit der „Beschreibung“ zu beschäftigen, sollte man getrost den zahlreichen Literaturwissenschaftlern überlassen.