Ein in jeder Hinsicht ungewöhnliches Buch, das nicht so richtig einzuordnen ist, aber seit kurzem auch in Deutschland wahre Triumphe feiert, wobei die Kritiken von „das Beste, was an Literatur in letzter Zeit erschienen ist“ bis „das Werk macht nüchtern betrachtet literarisch nicht viel her“ reichen. Deklariert als Roman, ist es wohl mehr eine Art von in Tagebuchform geschriebener Autobiographie. Geradezu genial, wie Knausgard die banalen täglichen Dinge als Handlung so aneinanderreiht, und sie mit Erinnerungsfetzen versetzt, dass sie den Leser nicht müde werden lässt, im Text unverdrossen fortzufahren und man das Buch nicht aus der Hand legen mag. Die von vielen Kritikern bemängelte Banalität, gerät durch das ständige, zum Teil sehr anspruchslvolle Reflektieren zum exzeptionell Positiven. Alles, was da auf fast 600 Seiten erzählt wird, ist aber erst der Anfang einer der letztlich auf sechs Bände und mehr als viereinhalbtausend Seiten angewachsene Lebensberichterstattung. Da freut man sich auf den nächsten Band.