The Man in the Mask
Zunächst gibt es den Titelsong von Merle Haggard "The Man in the Mask", einen elegischen Country-Song komponiert von Soundtrack-Meister John Barry. Dazu Bilder vom Monument Valley, einer Postkutsche die es durchquert, wunderschön gefilmt mit Lust auf mehr. Das folgende erste Drittel geht auch noch in Ordnung, das einzige was verwundert ist die doch recht heftig dargestellte Gewalt in einem familienfreundlich konzipierten Film wie diesem. Dann merkt man recht zügig, das sich die Story nicht so wirklich vom Fleck bewegt und nach einer geschlagenen Stunde, also zwei Dritteln des gesamten Filmes, geht die eigentliche Geschichte erst los und wird dann im letzten Drittel zügig abgespult. Sie dreht sich um einen Besuch des US-Präsidenten Ulysses S. Grant (Jason Robards) in Texas, den Butch Cavendish entführen will, um die Unabhängigkeit des Staates zu erpressen. Im Gefolge des Präsidenten befinden sich einige illustre Figuren des alten Westens wie Buffalo Bill, Wild Bill Hickock und General Custer, deren Anwesenheit zu keiner Zeit begründet oder gefordert wäre, ergo pures Name-Dropping darstellen. Regelrecht gehetzt wird nun die Befreiungsaktion abgehandelt und dann ist das Ganze auch schon wieder vorbei. Die Besetzungsliste liest sich recht namhaft, zumindest bei den Nebendarstellern, leistungstechnisch ist dennoch nicht viel zu holen da ein jeder seine Nummer runterspielt, so als ob allen von Anfang an klar war, das man hier einen kolossalen Flop produziert. Dabei hat Kamera-Größe William A. Fraker als Regisseur zuvor mit MONTE WALSH (1970) einen der besten Spätwestern gedreht und schien hinreichend geeignet für ein solches Projekt. Optisch ist der Film durchaus gelungen, hingegen fehlt eine ordentliche Dramaturgie, ein gutes Drehbuch und ein strukturiertes Gesamtkonzept. Den selben Fehler machten gut dreißig Jahre später auch Gore Verbinsky und Johnny Depp mit ihrer Version der Legende, die man in Zukunft wohl besser ruhen lässt. Von der naiven Unschuld der 1950er-Jahre-Serie und der dazu gehörigen Kino-Filme mit Clayton Moore sind beide Neuinterpretationen meilenweit entfernt.