Remarque versteht es, wie nur wenige andere Schriftsteller, das menschliche Schicksal mit dem politischen Geschehen zu verknüpfen. Insofern ist dieser zu den großen der Exilliteratur zählende Roman gleichzeitig ein großer Liebesroman.
Im Zentrum steht die stellenweise etwas zu breit, am Ende aber sehr nachhaltig dargestellte Liebe des nach Frankreich emigrierten Chirurgen Dr. Ravic zu der einsamen, sich auch zu anderen Männern hingezogen fühlende Joan Madou sowie der Rachemord, den Ravic an seinem öfters in Paris weilenden Peiniger, dem Gestapo-Agenten Haake begeht.
Ohne auf die in 1939, dem Jahr des Kriegsbeginns, in Paris spielende Handlung näher eingehen zu wollen, erwartet den Leser eine atmosphärisch dichte Schilderung der Emigrantenszene, die am Ende, noch vor dem Einmarsch deutscher Truppen, selbst in Auflösung gerät.
1945 erstmals erschienen, ist Remarques zweiter Welterfolg (nach „Im Westen nichts Neues“) so alt wie die seit Ende des zweiten Weltkriegs vergangene Zeit, nämlich ziemlich genau 70 Jahre; auch heute noch sollte man sich die Zeit nehmen, diesen wirklich hervorragenden Roman zu lesen, oder, soweit man ihn bereits kennt, wieder zu lesen.