"Das Glück der Familie Rougon“, der erste Teil von Zolas zwanzigbändigem Romanwerk „Die Rougon-Macquarts. Natur- und Sozialgeschichte einer Familie im zweiten Kaiserreich“ spielt in den Wirren des Umsturzes Napoleons III. in der Mitte des 19. Jahrhunderts in Frankreich und nimmt seinen Ausgang in dem südfranzösischen Städtchen mit dem fiktiven Namen „Plassans“, bei dem Zola wahrscheinlich Aix en Provence vor Augen hatte. Eröffnet wird der Zyklus durch die den Rahmen der Handlung dieses ersten Bandes bildende Beziehung des 17-jährigen Silvère Macquart und der 13-jährigen Miette Chantegreil, die sich einem Aufständischentrupp anschliessen und im Zuge der Niederschlagung dieser örtlichen Revolte durch eintreffende Regierungstruppen beide zu Tode kommen. Eingebettet in das Schicksal dieser beiden jungen Leute werden Plassance und die dort herrschenden Gesellschaftsstrukturen vorgestellt. Pierre Rougon, der Sohn Adélaide Fouques aus erster Ehe, sowie Antoine und Ursule Macquart, zwei uneheliche Kinder, die Adélaide nach dem Tod ihres Mannes mit einem Schmuggler in die Welt setzt, und deren Nachkommen, zu denen auch Silvère gehört, sind die zentralen Figuren, deren Schicksal auch in den folgenden Bänden (Die Beute, Der Bauch von Paris, Die Eroberung von Plassans – um nur die ersten drei Folgeromane zu nennen) die Handlungen bestimmen. Ein guter Überblick über alle massgeblichen Personen findet sich im Internet bei WIKIPEDIA unter „Émile Zola“. Wer sich heute noch an dieses Konvolut des grossen französischen Romanciers heranwagt, dürfte nicht enttäuscht werden und sollte sich von dem zu investierenden Zeitaufwand nicht abschrecken lassen.