Soul Boy ist eine Perle in der Filmlandschaft. Als von Europa aus gefördertes Projekt wählt es glücklicherweise den künstlerischen Weg, etwas über das Leben im Slum und über Afrika zu erzählen. Die für Spielfilme eher ungewöhnliche Länge von einer Stunde, passt ideal zur Geschichte, sie wirkt so nicht überspannt. Erzählerisch und technisch erreicht der Film zwar nicht die Tiefe und Perfektion des in manchem Vergleichbaren Slumdog Millionär, doch weiß er durch die atmosphärische Musik, einen guten Hauptdarsteller, einer allein schon aufgrund ihres Charismas noch besseren Nebendarstellerin und des überschaubaren und zugleich abwechslungsreichen Handlungsverlaufs zu fesseln und unterhalten. Die Farbigkeit und Lebendigkeit des Kontinents erstrahlt ohne Zeigefinger im Hintergrund, zugleich aber auch ohne Verniedlichung. Kurzum: ein gelungenes Werk.