Der letzte Schritt
"MR 73" ist kein geschwätziger Film, es gibt kaum ein Dialog mit mehr als fünf Sätzen, die Kriminalermittliung ist spartanisch, die Entwicklung der Figuren bereits am Anfang abgeschlossen bzw. kurz vor dem Abschluss. Nein, die Stärke des Films liegt nicht im Erzählen, sondern im Zeigen von ausweglosen Endzuständen, vor allem die des seelisch zerstörten Polizisten Schneider kurz vor dem Zusammenbruch, aber auch den seiner verunfallten Frau, seines illusionslosen Partners und des alten Gewaltverbrechers. Passend dazu sind die Schauplätze abgewrackt und düster, die Gesichter der Personen verwittert, die Verhältnisse zwischen den Charakteren arm. Trotz dieser Reduktion trägt es einen erstaunlich gut durch die zwei Stunden Film. Man taucht ein in eine nicht so weltfremde Apokalypse und schaut dunkel unterhalten.