Durch die Wüste
John Fords früher Kriegsfilm-Klassiker kann ebenso als Blaupause für spätere Werke des Genres betrachtet werden, wie sein STAGECOACH (1939) es für den Western war. Die überschaubare Gruppe von Männern bietet jedweden Charaktertypus, welcher jeweils zum filmischen Klischee avancierte, wenn eine Gemeinschaft in einer Gefahrensituation thematisiert wurde. Etwas das heute nur noch durch Wahrhaftigkeit und Reduktion auf das Wesentliche funktionieren kann, da überstrapaziert. Das ist hier freilich noch nicht der Fall, zu effizient, zu auf den Punkt inszeniert Ford die Männer, von denen bestenfalls der Sergeant als Identifikationsfigur dienen kann. Victor McLaglen spielt ihn in seiner bärbeißigen Art, wie es später für ihn typisch sein sollte, wenn er noch mindestens dreimal für Fords berühmte Kavallerie-Trilogie in eine ähnliche Rolle schlüpfte. Wenn man die dann sieht, ahnt man, wie er so geworden sein konnte. Bloß ist das freilich reine Theorie. Horror-Star Boris Karloff spielt den Pessimisten und Zweifler mit Hingabe und auch der restliche Cast agiert überzeugend. Interessant bleibt der Film mit seiner kurzen Laufzeit auch dadurch, dass man den Feind den ganzen Film über, bis kurz vor Schluss, nie zu Gesicht bekommt. Ein Trick, den sich später Steven Spielberg bei JAWS zu Nutze machen sollte. Das funktioniert ganz wunderbar und hält den Spannungspegel oben.