Verschollen an der Schwarzmeerküste
Ovid, in der antiken Welt als der römische Dichter ‚Publius Ovidius Naso‘ und vor allem durch sein Hauptwerk, die ›Metamorphosen‹, bekannt, wird im Jahre 8 v. Chr. nach einer anlässlich der Eröffnung eines neuen Stadions gehaltenen Rede, in der er es versäumt hatte, dem Imperator Augustus zu huldigen, an die Schwarzmeerküste in das Bergwerkstädtchen Tomi verbannt. Nach einigen Jahren macht sich sein Freund und Bewunderer ‚Cotta‘ mit dem Lastensegler ‚Trivia‘ auf den Weg, den inzwischen als verschollen geltenden Ovid und eine Abschrift seiner ‚Metamorphosen‘ aufzuspüren.
In Tomi, wo er nach seiner Ankunft beim Seiler ‚Lycaon‘ unterkommt, folgt er dessen Hinweis auf den verlassenen Weiler ‚Trachila‘, wo sich Naso aufhalten soll. Dort trifft er aber nur auf ‚Pythagoras‘, seinen Diener, der auf die Frage nach dem Verbleib seines Herrn keine befriedigende Antwort geben kann.
In der Folge macht Cotta die Bekanntschaft aller Stadtbewohner und erfährt dieses und jenes über den Verschollenen. Jeder erzählt eine andere Geschichte, durch die Cotta den Spuren Ovids näher zu kommen erhofft. So auch die Erzählungen der taubstummen Weberin ‚Arachne‘ und der Stromerin ‚Echo‘ vom bevorstehenden Untergang der Welt und der Vernichtung der wölfischen Menschheit, die sie von ‚Naso’ gehört haben wollen. Bei Arachne findet Cotta in deren Teppiche eingewebte Motive, die auf Erzählungen Ovids (Nasos) fußen könnten.
Eingeschoben in diesen Handlungsstrang sind Rückblicke auf die Zeit vor Ovids Verbannung in Rom. Eingeschoben auch die von dem regelmäßig in die Stadt kommenden ‚Filmvorführer Cypario‘ erzählten Geschichten, u.a. die des Untergangs Trojas und des Schicksals der Helden Hektor, Herkules und Orpheus.
Die Handlung verliert sich und bricht ab, als ein Unheil nach dem anderen über Tomi hereinbricht und Cotta in den Trümmern des zerstörten Weilers Trachila herumirrt.