König Lear fühlt sich dem Tode nahe und will sein Haus bestellen. In der Hoffnung, Cordelia, die ihm am meisten ans Herz gewachsene jüngste seiner drei Töchtern, würde am ehesten dazu in der Lage sein, bestimmt er diejenige zu Erben seines Reiches, die ihm am deutlichsten ihre Liebe bezeugt. Doch zu seinem Zorn und Ärger sind es ausgerechnet die beiden älteren Mädchen, Regan und Goneril, die ihm huldigen und umschmeicheln, während Cordelia sich in ihrer schlichten Art zurückhält, so dass er sie enterbt und nur die beiden Älteren bedenkt. Bei diesen hält er sich zunächst auf, wird aber schon bald von ihnen verstoßen. Krank und schwach, dem Wahnsinn nahe, irrt er daraufhin mit seinem Narren umher (über die Heide) und trifft auf einen Einsiedler, der sich als der geflohene, von seinem Bruder Edmund um sein Erbe betrogene Sohn Edgar des Grafen von Gloucester zu erkennen gibt. Zu ihnen stößt schließlich der ebenfalls herumirrende Gloucester selbst, der wegen seiner Loyalität zu Lear bei dessen Töchtern Regan und Goneril in Ungnade gefallen, gefangen genommen und geblendet worden war. Nun verhindert Edgar erst den Selbstmord seines Vaters, dann vereitelt er einen von den Lear-Töchtern geplanten Mordversuch. Als kurz darauf Cordelia, die inzwischen den König von Frankreich geheiratet hat, mit einer Armee England erreicht, um ihrem Vater zu Hilfe zu kommen, unterliegt sie in der entscheidenden Schlacht Edmund von Gloucester und wird zusammen mit Lear gefangengenommen und zum Tode verurteilt. Edgar, die versprengte Armee wieder ordnend, gelingt es dann, Edmund im Zweikampf zu töten, woraufhin Goneril ihre Schwester Regan vergiftet und sich selbst umbringt. Für Cordelia kommt aber jede Hilfe zu spät, sie wird hingerichtet. Vor Lauter Kummer stirbt auch Lear.