Eine todtraurige Angelegenheit
Der Roman spielt Ende des ersten Jahrzehnts im 19. Jahrhundert in Paris. Eugène de Rastignac, Sohn aus gutem, aber finanziell beengtem Hause aus dem Süden Frankreichs hat sich als Student in der Pension der Witwe Vauquer eingemietet, wo er mit sieben anderen Personen Unterkunft und Verpflegung teilt. Statt sein Studium ernsthaft zu betreiben, ist er bestrebt, in den besseren Kreisen der Hauptstadt Fuss zu fassen, was ihm über seine Cousine, die Vicomtesse de Beauséant zu gelingen scheint, durch die er wichtige Bekanntschaften macht, darunter die der Comtesse Anastasie de Restaud, einer Tochter des ebenfalls in seiner Pension wohnenden „Vater“ Goriot, einem 69-jährigen ehemaligen Nudelfabrikanten.
An der jüngeren Tochter Goriots, der Comtesse Delphine Nucingen, die ebenfalls in die höheren Gesellschaftskreise eingeheiratet hat, findet Eugène Gefallen, was von dem alten Goriot, der ihn gut leiden mag, durch eine mit seinem letzten Geld ihm eingerichtete Junggesellenwohnung unterstützt wird, in der er auch unterzukommen beabsichtigt.
Unter den Pensionsgästen befindet sich Msr. Vautrin, ein dort unerkannter Betrüger und aus dem Bagno geflohener Sträfling, der Eugéne ein Geschäft vorschlägt, durch das er eine reiche Erbin ehelichen könne. Dieses von ihrem Vater, der nur seinen Sohn als alleinigen Erben bestimmt hat, verstossene Mädchen namens Victorine Taillifer lebt mit ihrer Tante ebenfalls in der Pension. Von einer weiteren Pensionsinsassin, Mdms. Michonneau, wird Vautrin an die Polizei verraten. Dieser hatte aber bereits vorher durch ein von ihm inszeniertes Duell den Tod des Bruders von Victorine besorgt, wodurch sich der Vater, wie durch seine Abmachung mit Eugène von Vautrin geplant, wieder seiner Tochter zuwendet.
Eugéne aber liebt Goriots Tochter Delphine, die wie ihre Schwester Anastasie durch hohe Mitgift von ihrem Vater mit ihrem Mann verheiratet wurde. Beide Schwiegersöhne haben Vater Goriot wegen seines unstandesgemässen Betragens aus ihren Häusern verbannt, ihre Ehen haben sich zu unglücklichen Verbindungen entwickelt.
Als durch die ständige Aufregung wegen der nicht erwiderten Liebe seiner Töchter Goriot aufs Krankenbett geworfen im Sterben liegt, erscheint keine von ihnen am Lager ihres Vaters, für dessen Bestattung letztendlich Eugéne und sein Studienkollege Bianchon die Kosten übernehmen müssen.