Übersicht
Filmtyp | : | Spielfilm |
Originalsprache | : | Englisch |
Stichwort | : | Literaturverfilmung |
Produktionsland | : | USA |
Literaturvorlage | : | Appaloosa |
Länge (Minuten) | : | 1 Stunde 55 Minuten |
Kurzbeschreibung
»Appaloosa« ist ein Western von Ed Harris. 2008 ist der Film zuerst erschienen. In den Hauptrollen spielen u.a. Ariadna Gil, Bob L. Harris und Timothy Spall.
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Besetzung
Regie | : | Ed Harris | ||||||||||||||||||
Produktion | : | Ed Harris | ||||||||||||||||||
Drehbuch | : | Robert Knott | ||||||||||||||||||
Kamera | : | Dean Semler | ||||||||||||||||||
Schnitt | : | Kathryn Himoff | ||||||||||||||||||
Filmmusik | : | Jeff Beal | ||||||||||||||||||
Darsteller | : |
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Literaturvorlage
Die Einsamkeit des Revolvermannes vor dem Schuß
Everett Hitch und Virgil Cole kommen nach Appaloosa. Der Grund dafür ist einfach. Rancher Bragg hat den örtlichen Sheriff und seinen Deputy erschossen. Die Stadt ist nun gesetzlos. Hitch und Cole reiten seit fünfzehn Jahren zusammen. Sie sind ein eingespieltes Team. Sie ziehen von Stadt zu Stadt. Immer dorthin, wo Dinge geradegerückt werden müssen, die aus der Bahn geraten sind. Der Gemeinderat der kleinen Stadt hat die beiden engagiert um für Recht und Ordnung zu sorgen. Doch in Appaloosa liegen die Dinge ein wenig anders. Nicht nur das Bragg ein paar Profis engagiert, die Hitch und Cole das Fürchten lehren sollen. Nein, hier kommt auch eine Frau ins Spiel. Ally kommt nämlich genau einen Tag nach den beiden an. Als Frau von zweifelhaftem Ruf braucht sie Freunde. Die findet sie in Hitch und Cole. Vor allem Cole geht ihr sogleich auf den Leim. Obwohl der nach der Devise "Gefühle bringen dich um." lebt. Bei Ally hingegen weiß er nicht wie ihm geschieht. Hitch hat da schon eher den Durchblick. Erkannte er in Ally doch sofort ihr einnehmenden Wesen. Vor allem bei Männern. So ist sie denn auch der Grund warum in Appaloosa nicht alles nach Plan läuft. Durch Cole´s Hinwendung zu ihr, wird er angreifbar. Bragg nutzt das gnadenlos aus. Einzig Hitch macht das, was er immer macht. Er beobachtet still und handelt immer dann, wenn es nötig ist. Der Mann setzt Prioritäten. Auch dann, wenn es ihn mehr kosten wird als er geglaubt hatte.
Gefühle bringen dich um
Es braucht nicht unbedingt viel Action wie in dem überladenen "Todeszug nach Yuma" und es muss auch nicht so brutal zugehen wie in "The Proposition". Sicher beides hervorragende Western, aber dennoch hat man das Gefühl, bei Leuten wie Tommy Lee Jones ( The Three Burials of Melquiades Estrada ), Kevin Costner ( Open Range ) oder eben wie in diesem Fall Ed Harris, ist der Western doch am besten aufgehoben. Vielleicht liegt es daran, das diese Männer allein durch ihr Image schon immer das verkörpern, was den klassischen Westerner ausmacht. Nämlich den klaren, ruhigen Blick des Entdeckers, die Ergebenheit in die Weite und kraftvolle Herrlichkeit der Natur, sowie den ausgeprägten Sinn für Gesetz und Gerechtigkeit nach festen und vor allem aufrichtigen moralischen Grundsätzen. So ist es denn auch nicht sehr verwunderlich das Ed Harris mit seinem Wunschpartner Viggo Mortensen, ohnehin seit "History of Violence" ein eingespieltes Team, den Film eher in der Tradition eines John Sturges (Zwei rechnen ab) oder eines Henry Hathaway (Die vier Söhne der Katie Elder) dreht. Denn hier wie dort sind die Protagonisten eben jene aufrechten Männer, die dem klassischen Western seit jeher seine mythische Ausstrahlung und Kraft geben. In edlen Bildern von Kameramann Dean Semmler (Der mit dem Wolf tanzt), nach einem Roman von Raymond-Chandler-Nachfolger Robert B. Parker, entsteht die Spannung, nach einem kurzen, die Ausgangssituation klarstellenden Prolog, bei langsamem Tempo stetig, durch die einfache und rationale Aktion-Reaktion Erzählweise, die vor allem durch die Messerscharfen, prägnanten Dialoge zu unterhalten und auch zu amüsieren weiss. Es gibt praktisch keine großen Actionszenen und die wenigen wohldosierten Gewaltausbrüche, dienen ausschließlich dem Vorantreiben der Handlung bzw. dem Unterstreichen von Charaktereigenschaften. Alle Rollen sind auf den Punkt besetzt und es ist keine Szene zu lang oder überflüssig. Im Gegenteil. Jede Einstellung ist sinnvoll und kein Wort zuviel. Das Ensemble wird angeführt von den Western-Erfahrenen Ed Harris (Walker, Lassiter) und Viggo Mortensen (Blaze of Glory, Hidalgo), unterstützt von einem grandios aufspielenden Jeremy Irons (der offenbar auch mal in einem Western mitspielen wollte, er scheint viel Spaß zu haben), einer Handlungsfördernden Renèe Zellweger sowie in Nebenrollen den Veteranen Lance Henriksen, Timothy Spall und James Gammon. Ein altes Hollywood-Sprichwort sagt, das jeder Regisseur in seiner Karriere mindestens einen Western drehen sollte, da man hierbei erkennt ob er sein Handwerk versteht. Ed Harris hat seine Meister-Prüfung mit Bravour bestanden.
Kurzkritiken
Linktipp: »Literaturverfilmung« als Stichwort haben auch
- Homo Faber (Volker Schlöndorff)
- Der Name der Rose (Jean-Jacques Annaud)
- Alexis Sorbas (Michael Cacoyannis)
- Mephisto (István Szabó)
- Der Herr der Ringe - Die Gefährten (Peter Jackson)