Film
Übersicht
Filmtyp | : | Serie |
Originalsprache | : | Englisch |
Produktionsland | : | USA |
Länge (Minuten) | : | 7 Stunden |
Thema | : | Gangster, Gangstersyndikat, Organisiertes Verbrechen, Mafia |
Kurzbeschreibung
»Magic City (Staffel 1)« ist ein Filmdrama und Mafiafilm von Ed Bianchi. 2012 ist der Film zuerst erschienen. In den Hauptrollen spielen u.a. Michael Rispoli, Jeffrey Dean Morgan und Olga Kurylenko.
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Besetzung
Regie | : | Ed Bianchi | ||||||||||||||||||||||||||
Produktion | : | Mitch Glazer, Ed Bianchi | ||||||||||||||||||||||||||
Drehbuch | : | Mitch Glazer | ||||||||||||||||||||||||||
Kamera | : | Gabriel Beristain, Steven Bernstein | ||||||||||||||||||||||||||
Schnitt | : | Gena Bleier, Christopher Nelson, Edward A. Warschilka | ||||||||||||||||||||||||||
Filmmusik | : | Daniele Luppi | ||||||||||||||||||||||||||
Darsteller | : |
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WELCOME TO MIAMI
Ike Evans ist ein berühmter Mann. Zumindest in Miami. Schließlich hat er entgegen aller Widersprüche den größten, modernsten und überwältigendsten Hotel-Komplex aus dem Boden gestampft, den Florida je gesehen hat. Es ist das Jahr 1959 und da kommt so ein Luxus-Resort gerade recht. Denn allerlei illustre Persönlichkeiten tummeln sich in diesen Tagen in Miami. Was nicht zuletzt daran liegt, das ein gewisser Fidel Castro auf dem nahe gelegenen Kuba gerade Revolution gemacht hat, weshalb sich so mancher aus dem ehemaligen Ferien-Paradies zurück in den sicheren Schoß der Vereinigten Staaten von Amerika begibt. Aus purem Selbstschutz. Und wo gehen die Leute hin, wenn auf Kuba nichts mehr geht? Nach Miami versteht sich. Ike Evans ist natürlich daran gelegen das Glücksspiel im schönen Strandhotel zu legalisieren. Das würde noch mehr Besucher bringen. Zumal Bugsy Siegel in Las Vegas vorgemacht hat, wie es geht. So lange das nicht so ist, muss Evans eben mit Promis für seinen Laden werben. Ein Frank Sinatra in der Silvester-Nacht zur Dekaden-Wende auf der Bühne sorgt schon für erste Ausbuchung. JFK und seine Frau Jackie planen bereits einen Besuch und die amerikanische Fernseh-Prominenz schlägt sich förmlich um Auftritte in dem neuen El Dorado. Das Ike Evans dabei nicht ohne Schützenhilfe auskommt ist ebenfalls klar. Zum Glück kann er sich auf sein handverlesenes Personal ebenso verlassen wie auf seine Familie. Seine zweite Frau Vera, ein ehemaliger Show-Star aus Havannas berühmtestem Nachtclub, sowie die beiden Söhne Stevie und Danny, der eine ganz der Papa, der andere eher der stille Typ. Doch da ist noch jemand anderes. Mit Ben Diamond hat sich Evans eine echte Wanze ins frisch gemachte Bett geholt, ohne die er sein Hotel jedoch niemals hätte finanzieren können. Denn Ben "The Butcher" Diamond ist nicht irgendwer, sondern ein mächtiger Mafia-Boss aus Chicago. Und seit das Hotel steht, macht er sich hier breit wie ein Pascha und sitzt Evans ständig im Nacken mit seinen wenig legalen Wünschen und Forderungen. Nun wird Ike Evans die Geister, die er rief, nicht mehr los und muss sich genau überlegen mit wem er da einen Pakt eingegangen ist. Aber das sind längst nicht alle Probleme, um die sich Ike kümmern muss. Politiker, Gewerkschafter, Staatsanwälte, Cops und Killer stehen nur am Anfang einer langen Liste von Leuten, die Probleme mit sich bringen. Wenn Ike Evans jedoch eines weiß, dann das eine Hand die andere wäscht und zur Not hilft eben Ben Diamond.
Sinatra, Castro und die Mafia
Zugegeben, Mitch Glazers Serie startet etwas holprig. Sind aber die ersten beiden Folgen geschafft, die noch etwas uneinheitlich daherkommen, schafft es die Story mühelos den geneigten Zuschauer in seinen Bann zu ziehen und findet spätestens mit dem ausklingen der zweiten Folge ihren Ton. Ab hier will man unbedingt wissen wie es weiter geht. Das verdankt sie nicht nur der äußerst attraktiven Besetzung um Charismatiker Jeffrey Dean Morgan, sondern vor allem der zwischen Politik, Glamour und Verbrechen mäandernden Atmosphäre, welche eine Ära von Sex, Gewalt und Tod heraufbeschwört, die edel und stilvoll gefilmt, von einem phänomenalen Soundtrack untermalt, einen Rausch der Sinne darstellt. Man kann sich regelrecht fallen lassen in diese andere Zeit und sollte nicht den Fehler einiger Kritiker machen, diese Serie mit anderen Serien, wie dem häufig angeführten Publikumsliebling MAD MEN zu vergleichen. Der Geschichte um den Evans-Klan fehlende Komplexität vorzuwerfen, ebenfalls ein Ansatzpunkt einiger Kritiker, kann man getrost zurückweisen. Nein, MAGIC CITY atmet eher den Geist klassischer Period Pieces, Gangster- oder Halbwelt-Epen wie BUGSY oder HAVANNA. Das Ende der Mafia auf Kuba, die anstehende Krise, korrupte Politiker und ehrgeizige Staatsanwälte im Kampf gegen Glücksspiel und organisiertes Verbrechen sind die reizvollen Themen in diesem schmutzigen amerikanischen Traum unter einer glänzenden sonnendurchfluteten Fassade. Vom Stil her ist die Serie wohltuend altmodisch und geradlinig inszeniert, dabei äußerst elegant ausgestattet und von einem angenehm langsamen Tempo, das den Storylines genügend Zeit gibt sich zu entfalten. Wie ein Netz legen sich Verbindungen und Querverweise über die Lebensläufe der Charaktere, bis sie am Ende irgendwie alle miteinander verküpft und/oder voneinander abhängig sind/werden.
Die erste Staffel kommt mit überschaubaren acht Folgen aus, ein weiterer Aspekt der sich positiv auswirkt, weil so die Handlung nicht unnötig aufgeblasen wird. Man muss schon sagen, das nach brillianten Serien wie DIE SOPRANOS, THE WIRE oder DEADWOOD ein gewisser narrativer Selbstzweck bei den vielen Epigonen stattfindet, so das bei MAGIC CITY die (gewollte) Übersicht über Geschehen und Charaktere eher als Pluspunkt zu veranschlagen ist. Eine willkommene zweite Staffel ist bereits produziert und läuft seit Juni 2013 im US-Fernsehen.
Die erste Staffel kommt mit überschaubaren acht Folgen aus, ein weiterer Aspekt der sich positiv auswirkt, weil so die Handlung nicht unnötig aufgeblasen wird. Man muss schon sagen, das nach brillianten Serien wie DIE SOPRANOS, THE WIRE oder DEADWOOD ein gewisser narrativer Selbstzweck bei den vielen Epigonen stattfindet, so das bei MAGIC CITY die (gewollte) Übersicht über Geschehen und Charaktere eher als Pluspunkt zu veranschlagen ist. Eine willkommene zweite Staffel ist bereits produziert und läuft seit Juni 2013 im US-Fernsehen.
Kurzkritiken










Informationen
Folgenübersicht Staffel 1:
1 Riskante Geschäfte (The Year of the Fin)
2 Im Haifischbecken (Feeding Frenzy)
3 Auf Sand gebaut (Castles Made of Sand)
4 Spiel mit dem Feuer (Atonement)
5 Tödlich Blond (Suicide Blonde)
6 Tiefschläge (The Harder They Fall)
7 Ross oder Reiter (Who’s the Horse and Who’s the Rider?)
8 Die Flut steigt (Time and Tide)
Linktipp: »Gangster« als Thema haben auch
- Der Pate (Francis Ford Coppola)
- Getaway (Sam Peckinpah)
- Der Pate - Teil II (Francis Ford Coppola)
- GoodFellas (Martin Scorsese)
- Departed (Martin Scorsese)