Übersicht
Filmtyp | : | Spielfilm |
Originalsprache | : | Englisch |
Produktionsland | : | USA |
Länge (Minuten) | : | 1 Stunde 34 Minuten |
Kurzbeschreibung
»Frank Patch« ist ein Western von Don Siegel und Robert Totten. 1969 ist der Film zuerst erschienen. In den Hauptrollen spielen u.a. Harry Carey Jr., Kathleen Freeman und Dub Taylor.
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Besetzung
Regie | : | Don Siegel, Robert Totten | ||||||||||||||||||||||||||||
Produktion | : | Richard E. Lyons | ||||||||||||||||||||||||||||
Drehbuch | : | Joseph Calvelli | ||||||||||||||||||||||||||||
Kamera | : | Andrew Jackson | ||||||||||||||||||||||||||||
Schnitt | : | Robert F. Shugrue | ||||||||||||||||||||||||||||
Filmmusik | : | Oliver Nelson | ||||||||||||||||||||||||||||
Darsteller | : |
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Ein Versprechen ist ein Versprechen
Zwanzig Jahre ist Frank Patch (Richard Widmark) nun schon Marshal in Cottonwood Springs. Zwölf Männer hat er in dieser Zeit erschossen und die Bürger waren froh darüber, das er die Gemeinschaft mit seinem Leben verteidigte. Doch die Zeiten haben sich geändert. Als er eines Nachts in Notwehr den volltrunkenen Versager Luke Mills erschießt, der seine Unzulänglichkeiten gegenüber seiner Frau und einer Prostituierten, der er ebenfalls nicht gerecht werden kann, an ihm abreagieren will, kommen bei den feinen Bürgern der Stadt Aversionen gegen den altgedienten Gesetzeshüter hoch. Wie ein Rumoren im Bauch, das sich zu einem handfesten Magengeschwür auswächst, kochen Gerüchte, Lügen und Beschuldigungen hoch, die Frank Patch von einem Tag auf den anderen zum ungeliebten Mörder mit dem Stern an der Brust machen. Denn im zwanzigsten Jahrhundert ist kein Platz mehr für einen wie ihn. Egal was er geleistet hat, egal wie sehr die Gemeinde davon profitiert hat, das er Jahre lang für Ruhe und Frieden gesorgt hat. Jetzt steht er dem Fortschritt im Weg. Nach einer Wut-Sitzung voller Brandreden stellt ihn der versammelte Stadtrat um Andrew Oxley (Kent Smith) vor vollendete Verhältnisse. Sie wollen ihren Marshal nicht mehr. Er soll fortgehen. Frank Patch jedoch lässt sich nicht so einfach wegschicken. Er ist ein Mann der zu seinem Wort steht. Und er erinnert die Gemeinde-Oberen an ein Versprechen, das sie ihm einst gaben. Nämlich das Versprechen, das er so lange Marshal bleiben kann, wie er es für richtig hält. Etwas später versucht Oxley sich seiner aus dem Hinterhalt mit Waffengewalt zu entledigen. Ein Anschlag dem er selbst zum Opfer fällt, der aber eine Kettenreaktion auslöst, die noch mehr Tote fordern wird.
24 Stunden
Lena Horne's Titelsong SWEET APPLE WINE, eine zutiefst melancholische Ballade, gibt die Stimmung des Filmes bereits vor. Auch die erste Szene, wir sehen eine Frau (ebenfalls Lena Horne) bei Nacht in einem Trauerkleid an einem Zug-Wagon stehen, in den gerade ein Sarg geschoben wird, unterstreicht die tragische Note der kommenden Geschichte. Erst in der letzten Szene werden wir hierher zurückkehren und feststellen, das der gesamte Film als Rückblende erzählt wurde. Eine Rückblende, welche die vergangenen 24 Stunden erfasst und so der Handlung einen festgesteckten Rahmen bildet. Zunächst erleben wir Richard Widmark noch frohgemut, wie er als Frank Patch seine allabendliche Stadtrunde abreitet, bis am Ende dieser Runde im Pferdestall plötzlich auf ihn geschossen wird. Ab hier, in der bis zum Finale einzigen Action-Szene, zieht die Geschichte ihre immer tragischer verlaufenden Kreise. Alle wichtigen, auch manche weniger wichtigen, Personen werden nun eingeführt bis klar ist, das beinahe die gesamte Bevölkerung von Cottonwood Springs von diesem Ereignis betroffen ist oder sein wird. Das geschieht ruhig und auch recht übersichtlich. Es gibt einige Momente die auf den ersten Blick etwas unnötig erscheinen mögen, doch dienen diese ausschließlich zur Charakterisierung einzelner Figuren bezüglich ihrer Motivation im Fortlauf der Erzählung.
Berühmt wurde der Film als erstes Werk des berüchtigten Regisseurs Allen Smithee, später Alan Smithee, der in der Folge weit über fünfzig Filme von, sagen wir, stark schwankender Qualität ablieferte und natürlich nichts weiter ist, als Hollywoods bekanntestes Pseudonym für Regisseure, die mit ihrem Output nicht zufrieden waren. Hier jedoch lagen die Dinge noch ein wenig anders. So überwarf sich TV-Routinier Robert Totten (Rauchende Colts) mit seinem mächtigen Star Richard Widmark wegen sogenannter kreativer Differenzen, der daraufhin für dessen Rauswurf sorgte und den ihm noch vom kurz zuvor entstandenen MADIGAN - NUR NOCH 72 STUNDEN (1968) bekannten Don Siegel für die restlichen Dreharbeiten engagierte. Da Totten knapp 20 Drehtage arbeitete und Siegel nur neun, obgleich nach eigenen Angaben mehr als die Hälfte des fertigen Filmes von ihm ist, wollte dieser seinen Namen nicht genannt wissen, was schlussendlich zu oben erwähntem Procedere führte.
Sieht man nun genauer hin, ist Don Siegel's Handschrift aber mehr als deutlich erkennbar. Richard Widmark wollte Siegel weil er dessen Arbeit als hart, direkt und auf den Punkt schätzte, etwas das auch bei DEATH OF A GUNFIGHTER mit zunehmender Lauflänge klarer wird. Je auswegloser für Frank Patch die Lage wird, desto enger rücken wir an ihn heran, umso intimer wird sein Seelenleben herausgestellt, besonders offensichtlich wenn Richard Widmark und Lena Horne noch kurz vor dem Showdown heiraten, obwohl Patch eigentlich klar ist, was passieren wird. In die Enge getriebene Männer, die ihre Anglegenheiten bis zum Ende durchziehen, waren die Spezialität dieses Regisseurs, der erst spät von den Früchten seiner Arbeit zehren durfte, dessen vom B-Film kultivierte, effiziente und ökonomische Arbeitsweise einer Aufgabe, wie sie im vorliegenden Falle bewältigt werden musste, durchaus zugute kam. Somit ist DEATH OF A GUNFIGHTER zwar kein großer Western, aber doch ein guter Film.
Auch die Besetzung kann sich sehen lassen. Western-Genre erfahrene Gesichter so weit das Auge reicht, von John Saxon bis Dub Taylor, von Harry Carey jr. bis Royal Dano, Carroll O'Connor als fieser Lester Locke und Victor French als dessen Handlanger. Wer diese alten Western mag, wird sich allein am Personal erfreuen können. Allerlei Kritikpunkten zum trotz kam mir der Film insgesamt recht ausgewogen vor und der Vorwurf seiner Themenvielfalt, die ihn überladen erscheinen lassen, wollte sich mir nicht so recht erschließen.
Berühmt wurde der Film als erstes Werk des berüchtigten Regisseurs Allen Smithee, später Alan Smithee, der in der Folge weit über fünfzig Filme von, sagen wir, stark schwankender Qualität ablieferte und natürlich nichts weiter ist, als Hollywoods bekanntestes Pseudonym für Regisseure, die mit ihrem Output nicht zufrieden waren. Hier jedoch lagen die Dinge noch ein wenig anders. So überwarf sich TV-Routinier Robert Totten (Rauchende Colts) mit seinem mächtigen Star Richard Widmark wegen sogenannter kreativer Differenzen, der daraufhin für dessen Rauswurf sorgte und den ihm noch vom kurz zuvor entstandenen MADIGAN - NUR NOCH 72 STUNDEN (1968) bekannten Don Siegel für die restlichen Dreharbeiten engagierte. Da Totten knapp 20 Drehtage arbeitete und Siegel nur neun, obgleich nach eigenen Angaben mehr als die Hälfte des fertigen Filmes von ihm ist, wollte dieser seinen Namen nicht genannt wissen, was schlussendlich zu oben erwähntem Procedere führte.
Sieht man nun genauer hin, ist Don Siegel's Handschrift aber mehr als deutlich erkennbar. Richard Widmark wollte Siegel weil er dessen Arbeit als hart, direkt und auf den Punkt schätzte, etwas das auch bei DEATH OF A GUNFIGHTER mit zunehmender Lauflänge klarer wird. Je auswegloser für Frank Patch die Lage wird, desto enger rücken wir an ihn heran, umso intimer wird sein Seelenleben herausgestellt, besonders offensichtlich wenn Richard Widmark und Lena Horne noch kurz vor dem Showdown heiraten, obwohl Patch eigentlich klar ist, was passieren wird. In die Enge getriebene Männer, die ihre Anglegenheiten bis zum Ende durchziehen, waren die Spezialität dieses Regisseurs, der erst spät von den Früchten seiner Arbeit zehren durfte, dessen vom B-Film kultivierte, effiziente und ökonomische Arbeitsweise einer Aufgabe, wie sie im vorliegenden Falle bewältigt werden musste, durchaus zugute kam. Somit ist DEATH OF A GUNFIGHTER zwar kein großer Western, aber doch ein guter Film.
Auch die Besetzung kann sich sehen lassen. Western-Genre erfahrene Gesichter so weit das Auge reicht, von John Saxon bis Dub Taylor, von Harry Carey jr. bis Royal Dano, Carroll O'Connor als fieser Lester Locke und Victor French als dessen Handlanger. Wer diese alten Western mag, wird sich allein am Personal erfreuen können. Allerlei Kritikpunkten zum trotz kam mir der Film insgesamt recht ausgewogen vor und der Vorwurf seiner Themenvielfalt, die ihn überladen erscheinen lassen, wollte sich mir nicht so recht erschließen.
Kurzkritiken
Informationen
Regisseur Totten und Hauptdarsteller Widmark gerieten in Streit, Totten wurde durch Don Siegel ersetzt. Siegel wollte nicht namentlich genannt werden, da Totten mehr Arbeit geleistet habe. Da Widmark Tottens Name nicht im Abspann genannt haben wollte, wurde der Kompromiss geschlossen, das Pseudonym Alan Smithee zu benutzen. Somit ist der Film die erste Kinoproduktion, bei der dieser Name als Regisseur verwendet wurde.
Linktipp: »Spielfilm« als Filmtyp haben auch
- Der Name der Rose (Jean-Jacques Annaud)
- Mephisto (István Szabó)
- Der Herr der Ringe - Die Gefährten (Peter Jackson)
- Der Herr der Ringe - Die zwei Türme (Peter Jackson)
- Der Herr der Ringe - Die Rückkehr des Königs (Peter Jackson)