Übersicht
Filmtyp | : | Spielfilm |
Originalsprache | : | Englisch |
Produktionsland | : | Australien, Tasmanien |
Länge (Minuten) | : | 1 Stunde 40 Minuten |
Kurzbeschreibung
»The Hunter« ist ein Filmdrama von Daniel Nettheim. 2011 ist der Film zuerst erschienen. In den Hauptrollen spielen u.a. Maia Thomas, Dan Spielman und Jamie Timony.
Mitmachen / Fehler gefunden
Gern kannst Du bei Kritikatur mitmachen. Als kultureller Verein, Verlag, Buchhandlung oder als Nutzer angemeldet, bieten sich Dir vielfältige Möglichkeiten, sich zu präsentieren.Auf dieser Seite befindet sich eine falsche Angabe oder es fehlt Information. Gib uns Bescheid, um hier nachzubessern.
Besetzung
Regie | : | Daniel Nettheim | ||||||||||||||||||||||||||||
Produktion | : | Anita Sheehan, Vincent Sheehan, Liz Watts, Paul Wiegard | ||||||||||||||||||||||||||||
Drehbuch | : | Julia Leigh, Alice Addison, Wain Fimeri | ||||||||||||||||||||||||||||
Kamera | : | Robert Humphreys | ||||||||||||||||||||||||||||
Schnitt | : | Roland Gallois | ||||||||||||||||||||||||||||
Filmmusik | : | Andrew Lancaster, Michael Lira, Matteo Zingales | ||||||||||||||||||||||||||||
Darsteller | : |
|
Der Jäger
Der professionelle Jäger Martin David (Willem Dafoe) fliegt im Auftrag eines BioTech-Konzerns nach Tasmanien. Hier soll er, nachdem sich Hinweise auf ein lebendes Exemplar des eigentlich ausgestorbenen Tasmanischen Tigers verdichten, das Tier suchen und erlegen, um anschließend die Erbinformation sicher zu stellen und für Forschungszwecke zu überführen. Unterkunft findet er bei der Familie eines vor einem Jahr verschwundenen Umwelt-Aktivisten, der ebenfalls nach dem Tier gesucht hatte. Dessen Frau Lucy (Frances O'Connor) steckt seitdem in einer tiefen Depression und ist nicht ansprechbar, während ihre beiden halbwüchsigen Kinder versuchen den Alltag allein zu meistern. In seiner Tarnung als Wissenschaftler gerät Martin mit den Mitarbeitern einer Holzfabrik aneinander, die ihn einer Gruppe von Naturschützern zurechnen, durch die sie ihre Existenzgrundlage bedroht sehen. Unterstützung erhält er von dem Einheimischen Jack (Sam Neill), der die Gegend kennt wie kein Zweiter und zudem die Familie des Aktivisten seit dessen verschwinden unterstützt. Bald stösst Martin auf Ungereimtheiten und beginnt seinen Auftrag zu hinterfragen, sieht er sich doch zunehmend in der Ausübung behindert. Unterdessen kommt er auf seinen Expeditionen dem mythischen Geschöpf scheinbar immer näher.
Boxen in Bäumen
Mit seinem zweiten Spielfilm gelingt dem australischen Fernseh-Regisseur Daniel Nettheim ein besonderes Werk. Reduziert und ohne jegliche künstliche Dramatik spielt er nach einfachsten Regeln seine Naturethische Parabel durch und kann sich dabei ganz auf seine beiden Trümpfe verlassen. Der erste dieser Trümpfe ist Willem Dafoe, der dem nicht als Identifikationsfigur angelegten Wirtschafts-Söldner bei aller anfänglichen Ambivalenz mit seiner ruhigen Professionalität eine Tiefe verleiht, die seine Wandlung vom rein geschäftlich kalkulierenden Einzelgänger zum verantwortungsbewussten und empathiefähigen Menschen und Ersatzvater absolut glaubhaft und nachvollziehbar macht. Der zweite Trumpf ist die überwältigende Kulisse der tasmanischen Landschaft, die man so noch nie in einem Film bewundern konnte. Durch die hervorragend komponierten Digital-Aufnahmen von Kameramann Robert Humphreys erfährt man eine Nähe zur Natur, die in einem Spielfilm selten erreicht wird. Besonders schön ist eine Szene, in der die Kinder auf die Lautsprecherboxen starren, die ihr Vater einst in den Bäumen befestigt hatte und aus denen nun klassische Musik dringt, nachdem Martin sie mit Strom versorgt hat. So fasziniert können nur Kinderaugen schauen. Das naturalistische Grundthema wird zudem subtil und unterschwellig aufbereitet und verzichtet dabei erfreulicherweise gänzlich auf den plakativ erhobenen Zeigefinger. Vielmehr überträgt sich die Aussage durch die Geschichte in Verbindung mit den Bildern, so das, bei aller entstehenden Spannung, der vordergründige Gedanke unterhalten zu werden am Ende der Erkenntnis weicht, etwas wirklich gehaltvolles gesehen zu haben, das einen noch lange beschäftigt.
Kurzkritiken
Linktipp: »Filmdrama« als Genre haben auch
- Homo Faber (Volker Schlöndorff)
- Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins (Philip Kaufman)
- Der Name der Rose (Jean-Jacques Annaud)
- Das Versprechen (Sean Penn)
- Herr der Fliegen (Peter Brook)