Übersicht
Originalsprache | : | Deutsch |
Umfang | : | ca. 185 Seiten |
Thema | : | Kunsthistoriker, Pop Art |
Figur | : | Maler |
Ort | : | Schweiz |
Verlag | : | Suhrkamp Verlag |
Kurzbeschreibung
»Ich und Kaminski« ist ein Roman von Daniel Kehlmann. 2003 wurde das literarische Werk zuerst veröffentlicht.
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Satire oder Komödie? In jedem Fall ein gekonnter Seitenhieb auf den aus den Fugen geraten zu scheinenden Markt für Werke der Moderne. Offen bleibt im Handlungsverlauf die Frage: Wer macht hier wem oder auch sich selbst etwas vor?
„Ich“, das ist der erzählende arrogante, wie ein Flegel daherkommende 31-jährige gescheiterte Kunststudent Sebastian Zöllner, der sich als angeblicher Journalist an den alten gebrechlichen, wahrscheinlich – so genau weiss das keiner - blinden Maler Manuel Kaminski heranmacht, um dessen Biographie zu schreiben und dabei nur seine eigenen Interessen im Auge hat. Kaminski, der die besten Jahre hinter sich hat und nicht unbedingt zu den Großen seines Metiers zählt,, lebt mit seiner Tochter Miriam zurückgezogen in den Schweizer Bergen, wo Zöllner erwartet wird. Die ersten sechs des in dreizehn kurze Kapitel gegliederten Romans spielen dort im Hause des Malers, die restlichen unterwegs zu Kaminskis alter Liebe Therese Lessing, die an der norddeutschen Küste lebt und eben dort.
Mit seinem, oft in direkter Rede geführten Erzählstil lässt Kehlmann kaum eine Gelegenheit aus, die Handlung mit eingeschobenen Provokationen des Protagonisten Zöllner aufzumischen. Das beginnt im Zug, wo er sich mit dem Schaffner (Zugbegleiter!) anlegt, setzt sich fort an der Rezeption der Dorfpension, in die er sich einmietet und deren Inhaberin er mit herablassenden Sprüchen irritiert, und gipfelt im Hause des Malers, dessen Tochter er für sich einzunehmen versucht, und wo er sich mit flotten Sprüchen ungebeten mit an den Tisch der Gäste drängt. Um an weitere Informationen zu gelangen, sucht er ehemalige Kontaktpersonen Kaminskis auf, verschafft sich Zutritt und Einblick in die privaten und intimen Bereiche des Malers und „entführt“ den Greis schließlich, indem er mit ihm dessen längst vergangenen Zeiten hinterher fährt.
Alles seinem Ziel unterordnend, nach dem Tod Kaminskis im Zuge des dann vermutlich einsetzenden Erinnerungswahns der Kunstszene mit dem Buch groß herauszukommen, nimmt Zöllner auf eigene Kosten sämtliche Unannehmlichkeiten in Kauf und wird dabei selbst zur Karikatur. Am Ende, als er erfährt, dass die Publikationsrechte für Kaminskis Biographie vor Beginn seiner Recherchen bereits anderweitig vergeben worden waren, steht er mit leeren Händen da.
„Ich“, das ist der erzählende arrogante, wie ein Flegel daherkommende 31-jährige gescheiterte Kunststudent Sebastian Zöllner, der sich als angeblicher Journalist an den alten gebrechlichen, wahrscheinlich – so genau weiss das keiner - blinden Maler Manuel Kaminski heranmacht, um dessen Biographie zu schreiben und dabei nur seine eigenen Interessen im Auge hat. Kaminski, der die besten Jahre hinter sich hat und nicht unbedingt zu den Großen seines Metiers zählt,, lebt mit seiner Tochter Miriam zurückgezogen in den Schweizer Bergen, wo Zöllner erwartet wird. Die ersten sechs des in dreizehn kurze Kapitel gegliederten Romans spielen dort im Hause des Malers, die restlichen unterwegs zu Kaminskis alter Liebe Therese Lessing, die an der norddeutschen Küste lebt und eben dort.
Mit seinem, oft in direkter Rede geführten Erzählstil lässt Kehlmann kaum eine Gelegenheit aus, die Handlung mit eingeschobenen Provokationen des Protagonisten Zöllner aufzumischen. Das beginnt im Zug, wo er sich mit dem Schaffner (Zugbegleiter!) anlegt, setzt sich fort an der Rezeption der Dorfpension, in die er sich einmietet und deren Inhaberin er mit herablassenden Sprüchen irritiert, und gipfelt im Hause des Malers, dessen Tochter er für sich einzunehmen versucht, und wo er sich mit flotten Sprüchen ungebeten mit an den Tisch der Gäste drängt. Um an weitere Informationen zu gelangen, sucht er ehemalige Kontaktpersonen Kaminskis auf, verschafft sich Zutritt und Einblick in die privaten und intimen Bereiche des Malers und „entführt“ den Greis schließlich, indem er mit ihm dessen längst vergangenen Zeiten hinterher fährt.
Alles seinem Ziel unterordnend, nach dem Tod Kaminskis im Zuge des dann vermutlich einsetzenden Erinnerungswahns der Kunstszene mit dem Buch groß herauszukommen, nimmt Zöllner auf eigene Kosten sämtliche Unannehmlichkeiten in Kauf und wird dabei selbst zur Karikatur. Am Ende, als er erfährt, dass die Publikationsrechte für Kaminskis Biographie vor Beginn seiner Recherchen bereits anderweitig vergeben worden waren, steht er mit leeren Händen da.
Kurzkritiken
Ein glänzender Roman, mit dem Kehlmann seinen Durchbruch schaffte. Nachdem die 2003 erfolgte exzellente Verfilmung wieder einmal im TV zu sehen war, konnte ich nicht widerstehen, diesen nochmals zu lesen und habe es nicht bereut.
Kehlmanns Stil ist in bezeichnender Weise unterhaltend und dennoch nicht geistlos, wenn mir dieser Roman auch in seinem Thema nicht wirklich zugesagt hat.
Ausgaben
demnächst erscheinen
nicht mehr lieferbar
Linktipp: »Maler« als Figur haben auch
- Klingsors letzter Sommer (Hermann Hesse)
- Die kalte Schulter (Markus Werner)
- Die Verzauberung der Lily Dahl (Siri Hustvedt)
- Frost (Thomas Bernhard)
- Der Zwang zur Tiefe (Patrick Süskind)