Übersicht


Filmtyp : Spielfilm
Originalsprache : Englisch
Produktionsland : USA
Länge (Minuten) : 1 Stunde 48 Minuten

Kurzbeschreibung


»Am wilden Fluß« ist ein Thriller (Film) von Curtis Hanson. 1994 ist der Film zuerst erschienen. In den Hauptrollen spielen u.a. Meryl Streep, Stephanie Sawyer und Joseph Mazzello.

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Besetzung


Regie : Curtis Hanson
Produktion : David Foster, Lawrence Turman
Drehbuch : Denis O'Neill
Kamera : Robert Elswit
Schnitt : David Brenner, Joe Hutshing
Filmmusik : Jerry Goldsmith
Darsteller :
Meryl Streep Gail Hartman
Stephanie Sawyer Willa
Joseph Mazzello Roarke
David Strathairn Tom Hartman
Elizabeth Hoffman Gails Mutter
Victor Galloway Gails Vater
Kevin Bacon Wade
John C. Reilly Terry
William Lucking Frank
Benjamin Bratt Führer Jonny



River Of No Return
Die Lehrerin Gail (Meryl Streep) plant zum Geburtstag ihres halbwüchsigen Sohnes Roark (Joseph Mazzello) eine Rafting-Tour in Idaho. Sie ist nicht sehr überrascht als ihr Mann Tom (David Strathairn), ein Architekt, mal wieder aus beruflichen Gründen absagt. Also fährt sie kurzerhand allein mit dem Filius und dessen jüngerer Schwester. Am Salmon River angekommen, werden sie von Gails Eltern (Elizabeth Hoffman und Victor Galloway) empfangen, die alles für den Trip vorbereitet haben. Die kleine Willa (Stephanie Sawyer) soll für die Dauer der Flußfahrt bei ihren Großeltern bleiben. Am Startpunkt lernen Gail und Roark den sympathischen Wade (Kevin Bacon) kennen, der mit zwei anderen (u.a. John C. Reilly) ebenfalls im Begriff ist dieselbe Tour zu machen. Roark ist ganz begeistert von diesem lockeren und gut gelaunten Mann, der so ganz anders als sein strenger Vater ist. Auch Gail findet den sportlichen Typen auf Anhieb attraktiv. Kurz bevor sie starten trifft Tom doch noch ein. Er erklärt, den Geburtstag seines Sohnes nicht versäumen zu wollen und das er auch nebenbei an seinen Projekten arbeiten könne. Gemeinsam brechen sie auf. Gail ist begeistert, hat sie schließlich die Tour in ihrer Jugend schon einmal gemacht und das Rudern nie aufgegeben. Außerdem kennt sie den Fluß, da sie hier aufgewachsen ist, wie ihre Westentasche. Die ersten Kilometer verlaufen problemlos. Dann stoßen sie jedoch auf Wade und seinen Begleiter Terry, die ihnen erzählen, das ihr Führer Frank, der dritte Mann, sich einfach aus dem Staub gemacht habe nachdem sie angelegt hätten. Wade bittet Gail mitfahren zu dürfen, weil er die Tour gerne beenden würde und Gail kenne sich ja aus. Sie willigt ein. Je weiter die Fahrt voran geht, desto aufdringlicher wird Wade. Langsam beginnt Tom an der Integrität der zwei Männer zu zweifeln und kurz darauf befindet sich die Familie in höchster Gefahr. Das die schlimmsten Stromschnellen noch vor ihnen liegen wird bald ihr geringstes Problem sein.




Reißende Wasser
Nachdem sich Curtis Hanson Ende der Achtziger und Anfang der Neunziger Jahre mit einigen hervorragenden Thrillern wie BAD INFLUENCE (1990) einen Namen gemacht hatte, fiel die Wahl Meryl Streeps, die endlich mal einen Action-Film drehen wollte, auf den aufstrebenden Regisseur. Hitchcock-Verehrer Hanson erweist sich als absoluter Glücksgriff, der die Lehren des Suspense-Großmeisters begriffen hat. Ähnlich wie dieser in bspw. THE MAN WHO KNEW TOO MUCH (1956), stellt Hanson eine gutbürgerliche amerikanische Familie in den Mittelpunkt seiner in bester Erzähltradition vorgeführten Geschichte. Gail und Tom sind ein Paar welches Probleme hat, die im Angesicht der Gefahr dem Familienzusammenhalt weichen. Sie bilden eine Wertegemeinschaft die sich absolut gleichberechtigt jederzeit auf Augenhöhe begegnet. Die glaubwürdige und subtil gespielte Beziehung der beiden bildet das Fundament für diesen Thriller, dessen inszenatorische Dichte keinerlei Ballast aufweist. Man ahnt natürlich was da auf den geneigten Zuschauer zukommen wird, ist es schließlich Kevin Bacon, hinter dessen freundlichstem Grinsen auch immer eine gewisse Unwägbarkeit lauert. Dennoch entwickelt sich die Story erstaunlich unvorhersehbar, von einigen Suspense-Standards abgesehen. Und das in den heutigen, scheinbar immer zynischer werdenden Zeiten der Familienhund überlebt, ist (vor allem für Hundebesitzer) schön zu sehen. So etwas kommt ja im zeitgenössischen Kino kaum noch vor. Eingebettet in eine grandiose, zudem von Kameramann Robert Elswit erlesen gefilmte Naturkulisse, wird die atemberaubende Landschaft zum dritten Hauptdarsteller und auch konsequent genutzt. Das wiederum erinnert an die Filme Anthony Manns, der die Natur ebenfalls nicht nur als schön anzusehende Kulisse nutzte. Der wunderschöne klassische Soundtrack stammt von Altmeister Jerry Goldsmith. Die großartige Meryl Streep führt das überschaubare Darsteller-Ensemble mit Bravour und einer Leichtigkeit, die ein wenig bedauern lässt, das Frau Streep nicht mehr Filme dieses Genres gemacht hat. Der stille Star an ihrer Seite ist David Strathairn der mit seiner zurückhaltenden aber aufrechten Art ein wenig an Gary Cooper erinnert. Kevin Bacon und John C. Reilly, hier noch schlank, harmonieren prächtig als Verbrecher-Duo auf der Flucht, wobei Bacon klar die stärkeren Akzente setzen kann. Insgesamt ist THE RIVER WILD - AM WILDEN FLUß eine überaus gelungene Angelegenheit für alle Beteiligten, ein Familien-Thriller von höchst professioneller Machart. Curtis Hanson drehte danach, nun bestens geschult in Thrill und Action, sein Opus Magnum L.A. CONFIDENTIAL. Wer sich also für handgemachte Old-School-Thriller in der Tradition von MÖRDERISCHER VORSPRUNG (Roger Spottiswoode 1988) oder AUF MESSERS SCHNEIDE (Lee Tamahori, 1997) begeistern kann, sollte unbedingt einen Blick riskieren.



Kurzkritiken


     
Familien-Thriller der spannenden Art mit Großschauspielerin Meryl Streep in ungewohnter Action-Rolle.
     



Linktipp: »Englisch« als Originalsprache haben auch