Bernhard Kellermanns Erfolgsroman "Der Tunnel" (1913) ist ein an und für sich ganz solides Buch, das in dieser zweiten Verfilmung total verhunzt wird. Jegliche Ambivalenz, die vom Original noch angeboten wird, ist hier mit einem gewaltigen Bügeleisen plattgemacht worden. Der Tunnelbauer Mac Allan [Aussprache im Film: „Mak Allan“] ist ein Einzeller ohnegleichen und seine Frau eine Beleidigung für die Emanzipationsbewegung des 19. Jahrhunderts. Der Plot ist ein gerader Gang und die schauspielerischen Leistungen versacken kurz unterm Mittelmaß. Gustaf Gründgens spielt wie immer perfekt, führt damit letztendlich aber nur das vor Augen, was hätte sein können.