Übersicht


Filmtyp : Spielfilm
Originalsprache : Englisch
Produktionsland : USA
Länge (Minuten) : 2 Stunden 15 Minuten
Thema : Flucht, Geiselnahme
Ort : Texas

Kurzbeschreibung


»Perfect World« ist ein Filmdrama und Kriminalfilm von Clint Eastwood. 1993 ist der Film zuerst erschienen. In den Hauptrollen spielen u.a. Ray McKinnon, Jennifer Griffith und Leslie Flowers.

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Besetzung


Regie : Clint Eastwood
Produktion : Clint Eastwood
Drehbuch : John Lee Hancock
Kamera : Jack N. Green
Schnitt : Joel Cox
Filmmusik : Lennie Niehaus
Darsteller :
Kevin Costner Robert „Butch“ Haynes
Clint Eastwood Chief Red Garnett
Laura Dern Sally Gerber
T.J. Lowther Phillip „Buzz“ Perry
Keith Szarabajka Terry Pugh
Leo Burmester Tom Adler
Paul Hewitt Dick Suttle
Bradley Whitford Bobby Lee
Ray McKinnon Bradley
Jennifer Griffith Gladys Perry
Leslie Flowers Naomi Perry
Belinda Flowers Ruth Perry
Darryl Cox Mr. Hughes
Bruce McGill Paul Sanders



North to Alaska
Texas im November 1963: Es ist das Wochenende an dem John F. Kennedy in Dallas erwartet wird. Butch Haynes (Kevin Costner) bricht gemeinsam mit einem Komplizen aus dem Gefängnis in Huntsville aus. In einer Siedlung wollen sie sich ein Auto besorgen. Der Komplize dringt lieber in ein Haus ein und bedroht die darin lebende Familie. Ein Nachbar bekommt das mit und ruft die Polizei. Butch schnappt sich den kleinen Sohn der Frau als Geisel und flieht, den Partner im Schlepptau. Der Texas Ranger Red Garnett (Clint Eastwood) hat gerade Besuch von der Kriminologin Sally Gerber (Laura Dern) sowie einem weiteren Agenten, als die Nachricht von der Flucht hereinkommt. In einem, zu Ehren des Besuchs des Präsidenten, geschmückten Festwagen machen sie sich an die Verfolgung des Verbrecher-Duos. Währenddessen kommt es zu einer heftigen Auseinandersetzung zwischen den Flüchtigen, welche nur einer der beiden Sträflinge überlebt. Butch und der kleine Junge, Phillip (T.J. Lowther) ist sein Name, fahren nun zu zweit weiter und beginnen langsam Freundschaft zu schließen. Denn Phillip hat keinen Vater und lebte bisher nur bei seiner streng religiösen Mutter. Er ist fasziniert von diesem einnehmenden Mann, der gar nicht so böse zu sein scheint und ihm erzählt, das sein Ziel Alaska ist. Außerdem erlaubt er ihm all jene Dinge, die ihm seine Mutter immer verboten hat. Obwohl ihre gemeinsame Reise nicht lange dauert, erlebt Phillip ein Abenteuer das er nie wieder vergisst. Red Garnett und seine Crew kommen ihnen unterdessen immer näher. Und auch sonst häufen sich für Butch die Probleme, unter anderem weil ihm häufig sein Temperament in die Quere kommt.




Achterbahn und Zuckerwatte
Ein Jahr nach seinem Oscar-Erfolg UNFORGIVEN (1992) erzählt Clint Eastwood eine leise Geschichte über eine Freundschaft im Schatten von Dallas. PERFECT WORLD - Eine perfekte Welt, ist natürlich ein Wunschtraum. Oder die Vergangenheit, wenn man so will. Denn nach dem Attentat von Dallas hatte Amerika seine Unschuld endgültig verloren. Nicht nur das sich Verstrickungen von Politik und Geheimdiensten in den Anschlag verdeutlichten, auch der Vietnamkrieg stand vor der Tür. Ein jahrzehntelange Misere sollte folgen, die USA ihre weiße Weste nachhaltig beschmutzen, der amerikanische Traum zerplatzen. PERFECT WORLD stellt auch eine erste Weiterführung von Clint Eastwood's Weg zu einem der bedeutendsten amerikanischen Regisseure unserer Zeit zu werden dar. Er entwickelt sein sensibles Erzählkonzept, das sich bei UNFORGIVEN bewährt hatte weiter und nimmt bereits viel von späteren Werken wie MILLION DOLLAR BABY vorweg. Mit seinem Hauptdarsteller Kevin Costner, in damals ungewohnter Verbrecher-Rolle, fand er die ideale Besetzung für die ambivalente Rolle eines Verbrechers aus Not der zum Vater auf Zeit wird. Costner verleiht seinem Charakter den nötigen Tiefgang und meistert auch psychologisch schwierige Szenen mit Bravour. Sein Partner, der kleine T.J. Lowther wird von seinem Regisseur ungewöhnlich zurückhaltend eingesetzt, so das er nie in Gefahr läuft unglaubwürdig zu werden. Ein schüchterner Junge eben, der zum ersten Mal die Welt entdeckt. Der große Clint überlässt in seinen eigenen Szenen nichts dem Zufall, wirkt zuweilen wie eine gealterte Version seines Coogan (COOGAN´S BLUFF, Don Siegel 1968) und wird von einer smarten Laura Dern auf Augenhöhe unterstützt. Hier nutzt er die Möglichkeit sanfte Kritik am damals noch traditionell patriarchalischen Beamtenmodell zu üben. Ein Modell welches ebenfalls bald massive Umbrüche erleben sollte. Es ist ein Film über den kurzen Moment der Stille, bevor Amerika endgültig erwachsen werden und aus seinen Fehlern lernen musste. Für Leute wie Butch, aber auch solche wie Red, war danach kein Platz mehr.



Kurzkritiken


     
Stark gespieltes Roadmovie vor historischem Hintergrund, nämlich dem Besuch von JFK in Dallas, über eine ungewöhnliche Freundschaft. Tragisch, komisch und warmherzig von Clint Eastwood inszeniert, der sich hier mit einer Nebenrolle begnügt und Kevin Costner die Bühne überlässt.



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