Übersicht


Namensvariante : Der Zorn des Jägers
Filmtyp : Spielfilm
Originalsprache : Englisch
Produktionsland : Großbritannien, Frankreich, USA
Länge (Minuten) : 1 Stunde 42 Minuten

Kurzbeschreibung


»The Lost Son« ist ein Detektivfilm von Chris Menges. 1999 ist der Film zuerst erschienen. In den Hauptrollen spielen u.a. Bruce Greenwood, Cyril Shaps und Billie Whitelaw.

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Besetzung


Regie : Chris Menges
Produktion : Finola Dwyer
Drehbuch : Eric Leclere
Kamera : Barry Ackroyd
Schnitt : Pamela Power
Filmmusik : Goran Bregović
Darsteller :
Daniel Auteuil Xavier Lombard
Nastassja Kinski Deborah Spitz
Katrin Cartlidge Emily
Marianne Denicourt Nathalie
Ciarán Hinds Carlos
Billie Whitelaw Mrs. Spitz
Cyril Shaps Mr. Spitz
Bruce Greenwood Friedman
Hemal Pandya Shiva



Der kleine Bruder
Xavier Lombard, ein in London lebender Privat-Detektiv, erhält von der High-Society-Familie eines ehemaligen Kollegen bei der Pariser Polizei, den Auftrag ein Familienmitglied zu suchen, welches seit einigen Tagen verschwunden ist. Es handelt sich um den jüngeren Bruder der Ehefrau seines Ex-Partners. Ihre Eltern bieten Lombard 300 Pfund pro Tag, sowie eine Prämie von 5000 Pfund bei Erfolg. Eine erste Spur führt ihn zu einer an der Küste lebenden Freundin des Vermissten, der ihr vor seinem Verschwinden einen kleinen Jungen in Obhut gab. Außerdem ließ er eine Videokassette zurück, die zeigt wie eben dieser Junge von einem deutlich älteren Mann vergewaltigt wird. Xavier findet über eine befreundete Prostituierte Kontakt zur Pädophilen-Szene und je weiter er vordringt, desto dunkler werden die Abgründe der menschlichen Seele, die sich ihm offenbaren. Die Spur führt ihn zu einem Ring von Kinderhändlern und er wird in einen Strudel von Ereignissen gezogen, den er nicht mehr kontrollieren kann. Nachdem er es schafft einen Jungen mit Gewalt aus den Fängen der Organisation zu befreien und anschließend seine Freundin ermordet wird, trifft er eine folgenschwere Entscheidung in dem Wissen, das nur ein Einzelner etwas gegen solche Leute tun kann. Xavier Lombard verfolgt die Schuldigen bis zu Selbstaufgabe und dringt schließlich bis zum Kopf der Organisation in Mexiko vor. Doch da hat er schon längst nichts mehr zu verlieren.




Das Ende der Unschuld
Star-Kameramann Chris Menges schafft mit seiner bislang letzten Regiearbeit aus dem Jahre 1999 etwas ganz seltenes. Er gewinnt dem Film Noir durch seinen innovativen Blick auf ein Tabu-Thema neue Seiten ab, zeigt dabei fast sezierend dokumentarisch das, was wir alle eigentlich wissen und verschont uns nicht vor den bitteren, mit entwaffnender Ehrlichkeit dargestellten Konsequenzen. Er hält die Kamera dahin wo es wehtut und nimmt den Zuschauer durch seine Sympathie zum sensationell aufspielenden Daniel Auteuil, der ja auch immer wieder in hervorragenden Thrillern auftritt, in die Verantwortung, indem er uns vor die Frage stellt: Was würdest du an meiner Stelle tun? Eine Antwort darauf kann er uns nicht geben. Für manchen wird seine Auflösung sicher nachvollziehbar sein, nachhaltig hingegen ist sie ganz sicher nicht. So bleibt das, was ein Einzelner tun kann, der radikale Traum des Gerechten, der uns Zuschauer zwar vermeintlich befriedigt, am Ende aber klarstellt, das es nur sehr wenig Hoffnung auf bessere Zeiten gibt. Bedenkt man, dass die große Zeit des World Wide Web 1999 noch bevorstand, wird deutlich, das das Gezeigte eher als Götterdämmerung verstanden werden muss. Und das ist unendlich traurig.



Kurzkritiken


     
Brillianter Neo-Noir mit Daniel Auteuil in einer seiner besten Rollen. Unbequem, realistisch und packend. Definitiv nichts für zarte Gemüter.



Linktipp: »Spielfilm« als Filmtyp haben auch