Film




Übersicht


Namensvariante : Rio Morte
Filmtyp : Spielfilm
Originalsprache : Englisch
Produktionsland : USA
Länge (Minuten) : 2 Stunden 5 Minuten
Thema : Mexikanische Revolution
Ort : Mexiko

Kurzbeschreibung


»Pancho Villa reitet« ist ein Western von Buzz Kulik. 1968 ist der Film zuerst erschienen. In den Hauptrollen spielen u.a. Andrés Monreal, Fernando Rey und Julio Pena.

Mitmachen / Fehler gefundenGern kannst Du bei Kritikatur mitmachen. Als kultureller Verein, Verlag, Buchhandlung oder als Nutzer angemeldet, bieten sich Dir vielfältige Möglichkeiten, sich zu präsentieren.

Auf dieser Seite befindet sich eine falsche Angabe oder es fehlt Information. Gib uns Bescheid, um hier nachzubessern.

Besetzung


Regie : Buzz Kulik
Produktion : Ted Richmond
Drehbuch : Robert Towne, Sam Peckinpah
Kamera : Jack Hildyard
Schnitt : David Bretherton
Filmmusik : Maurice Jarre
Darsteller :
Yul Brynner Pancho Villa
Robert Mitchum Lee Arnold
Charles Bronson Rodolfo Fierro
Maria Grazia Buccella Fina
Herbert Lom General Huerta
Robert Viharo Urbina
Frank Wolff Ramirez
Diana Lorys Emilita
Alexander Knox President Madero
Robert Carricart Don Luis
Andrés Monreal Captain Herrera
Fernando Rey Fuentes
Julio Pena General
José María Prada Major
Regina de Julián Lupita
Antoñito Ruiz Escaño Juan
Jill Ireland Girl in Restaurant
John Ireland Client



Rio Morte
Friedlich scheint die Sonne über den Hügeln des mexikanischen Berglandes, während ein Flugzeug am wolkenlosen Himmel nur durch seine Motorengeräusche die scheinbar idyllische Ruhe stört. Doch dieser erste Eindruck täuscht. Tatsächlich tobt in dem schon lange unruhigen Land die Revolution, die wie die Wellen an den Küsten des Meeres alle Jahre wieder in schöner Regelmäßigkeit Schneisen durch Mexiko schlägt, immer in die selben Kerben, immer auf dem Rücken des Volkes. Und so erhebt sich auch immer wieder ein Bandit, der zum General wird um die Armee seines Volkes an die Macht zu führen und jene die dort sitzen zu vertreiben. Unzählige Male wurde das versucht und wenn es gelang, wurden jene zu gierig und wieder von anderen, von den nächsten selbsternannten Generälen gestoppt. In den Zehner-Jahren des Zwanzigsten Jahrhunderts gab es jedoch nach langer Zeit so etwas wie berechtigte Hoffnung auf eine Verbesserung der Umstände. Präsident Madero war an die Macht gekommen und die ehemaligen Banditenführer Emiliano Zapata und Pancho Villa kämpften für ihn loyal und aufopferungsvoll gegen die Militärs seines Vorgängers welche weiterhin versuchten das Land zurück zu erobern. Außerdem waren sie im Volk beliebt. Viele junge Männer, denen die Gräuel durch die Herrschenden zuwider waren, schlossen sich ihnen an.

Mitten in diese Ereignisse hinein landet die besagte Maschine des Amerikaners Lee Arnold (Robert Mitchum), der den reichen Militärs unter Führung von Kommandeur Ramirez (Frank Wolff) Waffen verkaufen will, die er aus den Staaten über die Grenze geschmuggelt hat. Dummerweise bricht während der Landung eine Radaufhängung am Flugzeug, sodass Arnold nicht so schnell wieder wegkommt nachdem das tödliche Geschäft abgewickelt ist. Ramirez empfiehlt ihm, den Schmied in einem nahe gelegenen Dorf aufzusuchen, der den Schaden beheben möge. Er empfiehlt ihm aber auch, sich nicht allzu lang dort aufzuhalten. In dem Dorf wird der Gringo freundlich aufgenommen. Der Schmied versorgt ihn und hilft ihm aus purer Nächstenliebe. Arnold findet in den Menschen herzliche Freunde und in der Tochter des Schmiedes auch die Liebe. Er fühlt sich wohl bei den einfachen Menschen. Er beginnt nachzudenken. Am nächsten Tag überfällt Ramirez' Militäreinheit das Dorf weil es hier Symphatisanten Villa's vermutet. Die Leute werden zusammen getrieben, es gibt Hinrichtungen. Als es fast schon zu spät ist greift Pancho Villa (Yul Brynner) an und vertreibt die Soldaten. Lee Arnold muss sich erklären. Nach einer Auseinandersetzung mit Villa's rechter Hand Rodolfo Fierro (Charles Bronson), schließt Arnold mit den Revoluzionären einen Pakt. Er will mit Hilfe seines Flugzeuges in das Kampfgeschehen eingreifen. Eine Verstärkung die Pancho Villa gerade recht kommt. Bald jedoch wird sein Kampfeswille durch politische Irrungen und Feinde in den eigenen Reihen harten Prüfungen unterzogen.




Evolution, Revolution, Love
Eines vorweg, VILLA RIDES (hierzulande unter den verschiedensten Titeln wie z.B. GNADENLOS veröffentlicht) ist Buzz Kuliks bester Film. Der Routinier drehte noch sehenswerte Streifen wie den letzten Steve-McQueen-Film THE HUNTER - JEDER KOPF HAT SEINEN PREIS (1980), doch der amerikanische Revolutions-Western hat eindeutig größere Klasse. Das liegt zum einen sicher am Drehbuch des Meister-Regisseurs Sam Peckinpah, der das Drehbuch während seiner unfreiwilligen Regie-Pause zwischen MAJOR DUNDEE (1965) und THE WILD BUNCH (1969) verfasste und über dessen Schreibarbeiten Kenneth Tynan einmal den schönen Satz „Der Schatten Peckinpahs ist kräftiger als die Substanz der meisten anderen Western.“ sagte. Das lässt sich vorbehaltlos auch über diesen Film behaupten. Wenn auch die Story nochmal von Oscar-Preisträger Robert Towne (CHINATOWN, Roman Polanski 1974) den Wünschen Yul Brynners angepasst wurde und so ein wenig an Ambivalenz und politischer Brisanz verloren haben mag, ist doch das was übrig blieb allererste Sahne. Allein die Star-Besetzung Mitchum/Brynner/Bronson ist schon Gold wert, aber die Jungs spielen auch noch lustvoll und gut. Mitchum hatte dabei sicher den leichtesten Job, stellte er den Grenzgänger schon in BANDIDO (Richard Fleischer 1956) und dem kürzlich veröffentlichten THE WONDERFUL COUNTRY (Robert Parrish 1959) dar, eine Rolle ihm auf den Leib geschneidert wie ein Maßanzug. Yul Brynner, dieses Mal mit Haupthaar, als charismatischer Revolutions-Führer und Charles Bronson als sein Scharfrichter kurz vor seinem großen Durchbruch in C'ERA UNA VOLTA IL WEST (Sergio Leone), überzeugen als Mexikaner als wären sie zumindest schon mal dort gewesen. Da war doch was?
1,2,3,4,5,6,7...jetzt hab ich's. In den Nebenrollen tummeln sich ebenfalls einige illustre Gestalten wie Herbert Lom als General Huerta, Frank Wolff, Alexander Knox, Fernando Rey, John Ireland und nicht zuletzt Bronson's Gattin Jill Ireland.

Vormals von der Kritik als Action-Western und Star-Vehikel minderer Qualität einzig auf seine (reichlichen) Schauwerte reduziert, entwickelt die Geschichte mit zunehmender Laufzeit doch beträchtlichen Tiefgang, der zwar nicht mit doppelbödigen Politfilm-Qualitäten der italienischen Kollegen wie bspw. TÖTE AMIGO (Damiano Damiani, 1966) MERCENARIO (Sergio Corbucci, 1968) oder TEPEPA (Giulio Petroni, 1969) aufwarten kann, jedoch für ein Hollywood-Spektakel durchaus weit geht in seinen Aussagen. Enttäuschte Historiker, die wissen wie die Geschichte ausging, werden das gewählte Ende des Filmes womöglich bemängeln, für den geneigten Western-Fan hingegen fällt mir nur ein Wort dazu ein: erhebend. Einfach anschauen und genießen.



Kurzkritiken


     
Es war einmal ... während der mexikanischen Revolution, nach einem Drehbuch von Sam Peckinpah mit großer Starbesetzung.



Linktipp: »Mexiko« als Ort haben auch