Buch


Michael Guttenbrunner oder Eine Köpenickiade im Hause Zuckmayer

Michael Guttenbrunner oder Eine Köpenickiade im Hause Zuckmayer

Bernhard Albers

 

30,00 EUR
Nicht lieferbar



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Produktinformation


Übersicht


Verlag : Rimbaud-Verlagsgesellschaft
Buchreihe : Rimbaud-Taschenbuch
Sprache : Deutsch
Erschienen : 28. 02. 2019
Seiten : 100
Einband : Kartoniert
ISBN : 9783890863481

Du und »Michael Guttenbrunner oder Eine Köpenickiade im Hause Zuckmayer«




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Die Wehrmachtsakten im Österreichischen Staatsarchiv lassen keinen Zweifel daran, daß Guttenbrunner weder aktiv gegen das Hitlerregime Widerstand leistete, noch aus diesem oder einem anderen Grunde zum Tode verurteilt wurde.

Als Michael Guttenbrunner auf meine Anregung hin nach zwanzig Jahren wieder veröffentlichte, habe ich auf dem Klappentext vermieden, mit dem Autor als Widerstandskämpfer zu werben.
Kurze Zeit nach dem Tod des Autors zwang uns, also den Rimbaud Verlag, seine Tochter und Erbin gerichtlich, die Rechte an der sechzehnbändigen Werkausgabe abzutreten und tausende Bücher zu makulieren. Ein unglaublicher Schaden.
Viele Jahre ist sein Werk seitdem nicht lieferbar. Dafür erscheinen apologetische Studien über ihn:
(1) Vinzenz Jobst: Guttenbrunner. Rebellion und Poesie. Klagenfurt 2012.
Im Hinblick auf Guttenbrunners eigene Legendenbildung, er sei im Zweiten Weltkrieg als Widerstandskämpfer zum Tode verurteilt worden, heißt es:
«Es kann keine Rede davon sein, Guttenbrunner habe später seine Vergangenheit bewusst unrichtig wieder gegeben.»
Jobst behauptet mehrmals ohne jeden Beleg, dass «Ende Juli 1944 sogar das Todesurteil gegen ihn erwogen worden war.»
Besonders geschmacklos sind meiner Meinung nach in diesem Kontext die Kapitel über Guttenbrunners «Bruder Josef, ein Landesvater». Dann: «Die andere, herausragende männliche Persönlichkeit in der Familie Guttenbrunners ist Carl Zuckmayer.»
(2) Michael Guttenbrunner. Über Bildende Kunst und Architektur, aus dem Nachlass herausgegeben und kommentiert von Angelica Bäumer. Klagenfurt/Graz 2014.
Auf dem Buch sehen wir ein beeindruckendes Foto Guttenbrunners Arbeitszimmer. Es existiert nicht mehr.
Posthum wird Guttenbrunner als Kunstschriftsteller und Briefeschreiber rehabilitiert, nicht ohne sogleich eingangs zu behaupten, dass er nur knapp der Hinrichtung entgangen sei. Ferner wird frank und frei von «Widersetzlichkeit» gesprochen, ohne die Gründe dazu zu nennen, die die Prozessakten offenbaren.
Ich musste an Elisabeth Förster-Nietzsche denken, wenn sich am Schluss beide Autoren bei Katharina Guttenbrunner für die Genehmigung der Abdruckrechte für die Texte ihres Vaters bedanken.
Der Löcker Verlag in Wien kündigt seit Jahren den Beginn einer Werkausgabe an. Warum erscheint sie nicht? In der Ankündigung ist zwar von einer «Todesstrafe» Guttenbrunners nicht mehr die Rede, aber das Wort «Widersetzlichkeit» deutet immer noch auf die Legendenbildung vom Widerstand Guttenbrunners im Dritten Reich hin.

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