Übersicht
Originalsprache | : | Deutsch |
Umfang | : | ca. 21 Seiten |
Kurzbeschreibung
»Die Muse« ist eine Kurzgeschichte von Benedict Wells. 2010 wurde das literarische Werk zuerst veröffentlicht.
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Von der Muse geküsst
Die schriftstellernde Margo Brodie sitzt vor einem leeren Blatt, nichts will ihr gelingen, dabei hängt ihre Existenz von ihrem Schreiberfolg ab, denn sie ist finanziell dem Ende nahe. Da beugt sich nächtens der Geist der Muse in Gestalt eines Mannes mit dunkelblauen Locken und whisky-farbenen Augen über sie und berührt sie mit ihren Lippen. ´Von der Muse geküsst` geschieht ein Wunder. Alles fließt ihr nur so aus der Feder, der begonnene Roman scheint sich von selbst zu schreiben.
Das vertrackte an der Geschichte:
Der von oberster Stelle abgeordnete Musengeist, der die Aufgabe hat, ihr bei ihren Schreibschwierigkeiten zu helfen, verliebt sich in Margo, gibt sich ihr trotz Verbot und gegen den Rat seiner Musengeister-Kollegen, die ihm abgeraten haben, sich mit Sterblichen einzulassen, zu erkennen und will seinen Beruf an den Nagel hängen. Margo ist angetan und erwidert die Zuneigung. Er macht ihr klar, dass sie sich zwischen ihm und ihrem Roman entscheiden müsse, denn beides ginge nicht zusammen. Mit jedem Wort, das sie schreibe, würde ein Teil von ihm verschwinden. Sie hat die feste Absicht, sich für ihn zu entscheiden, schlägt alle Vorschussangebote ihres Verlegers aus und will sogar den Roman zurückziehen. Und doch kann sie dem inneren Drang nicht widerstehen, den bis auf den letzten Teil bereits fertigen Roman zu Ende zu bringen, steht nachts heimlich auf und setzt sich an ihre alte Schreibmaschine. Als der Musengeist sie dabei ertappt, zieht er sich mit jedem Wort, das sie schreibt mehr und mehr zurück und verschwindet schließlich ganz. Margo kann ihren nach Fertigstellung des Romans dann einsetzenden Erfolg aber nicht genießen und es gelingt ihr nicht, gedanklich von ihm abkommen. Als sie sich auf einer Lesereise ihrem Verleger offenbart, entgegnet der ihr lachend, das sei doch die älteste Geschichte der Welt, er habe schon so viele Autoren begleitet, und alle hätten ihm dasselbe erzählt, aber ihre Metapher gefalle ihm.
Das vertrackte an der Geschichte:
Der von oberster Stelle abgeordnete Musengeist, der die Aufgabe hat, ihr bei ihren Schreibschwierigkeiten zu helfen, verliebt sich in Margo, gibt sich ihr trotz Verbot und gegen den Rat seiner Musengeister-Kollegen, die ihm abgeraten haben, sich mit Sterblichen einzulassen, zu erkennen und will seinen Beruf an den Nagel hängen. Margo ist angetan und erwidert die Zuneigung. Er macht ihr klar, dass sie sich zwischen ihm und ihrem Roman entscheiden müsse, denn beides ginge nicht zusammen. Mit jedem Wort, das sie schreibe, würde ein Teil von ihm verschwinden. Sie hat die feste Absicht, sich für ihn zu entscheiden, schlägt alle Vorschussangebote ihres Verlegers aus und will sogar den Roman zurückziehen. Und doch kann sie dem inneren Drang nicht widerstehen, den bis auf den letzten Teil bereits fertigen Roman zu Ende zu bringen, steht nachts heimlich auf und setzt sich an ihre alte Schreibmaschine. Als der Musengeist sie dabei ertappt, zieht er sich mit jedem Wort, das sie schreibt mehr und mehr zurück und verschwindet schließlich ganz. Margo kann ihren nach Fertigstellung des Romans dann einsetzenden Erfolg aber nicht genießen und es gelingt ihr nicht, gedanklich von ihm abkommen. Als sie sich auf einer Lesereise ihrem Verleger offenbart, entgegnet der ihr lachend, das sei doch die älteste Geschichte der Welt, er habe schon so viele Autoren begleitet, und alle hätten ihm dasselbe erzählt, aber ihre Metapher gefalle ihm.
Informationen
Diese Kurzgeschichte ist zusammen mit neun anderen Geschichten in dem 2018 bei DIOGENES erschienenen Sammelband ´Die Wahrheit über das Lügen` veröffentlicht worden.
Linktipp: »Deutsch« als Originalsprache haben auch
- Woyzeck (Georg Büchner)
- Auslöschung (Thomas Bernhard)
- Die 13 1/2 Leben des Käpt'n Blaubär (Walter Moers)
- Die Abenteuer des Werner Holt (Dieter Noll)
- Leben des Galilei (Bertolt Brecht)