Feature

Andersdenken lebensgefährlich
-Eine Lange Nacht über den Staatsterror in der Sowjetunion-Beate Ziegs (Regie)
Winfried Roth (Autor)
Übersicht
Stichwort | : | Lange Nacht (Deutschlandfunk) |
Produktionsfirma | : | DLF, DLR |
Thema | : | Staatsterror |
Ort | : | Sowjetunion |
Kurzbeschreibung
»Andersdenken lebensgefährlich« ist ein Feature. Es ist zuerst erschienen im Jahr 2022. Regie führte Beate Ziegs. Geschrieben wurde es von Winfried Roth.
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Besetzung
Regie | : | Beate Ziegs |
Autor | : | Winfried Roth |
Inhalt
Zwischen 1918 und 1953 wurden in der Sowjetunion mehrere Millionen Menschen erschossen oder starben bei Zwangsarbeit, noch weitaus mehr fielen Hungersnöten zum Opfer, für die das Regime verantwortlich war. Schon seit der Oktoberrevolution von 1917 zog sich ein krasser Widerspruch zwischen dem Anspruch „sozialer Befreiung“ und dem Ausbau unkontrollierter Macht durch die Geschichte der Sowjetunion. Für die Partei Lenins, Trotzkis und Stalins war Gewalt eine selbstverständliche Form von Politik. Sie richtete sich gegen Vertreter des gestürzten Zarenregimes, in erster Linie aber gegen „Feinde aus den eigenen Reihen“. Sie traf die Dorfbevölkerung, die anfangs großenteils die Kommunisten unterstützte, ebenso wie die Parteielite. Aber die vermuteten „ungeheuerlichen Verschwörungen“ gab es nicht. Seit Mitte der 1930er-Jahre beeinflussten geradezu wahnhafte Vorstellungen die Politik. Der Terror schwächte Wirtschaft und Armee. Doch es profitierten auch viele Menschen vom Tod anderer. Ihnen eröffneten sich dadurch unverhoffte Karrieren. Diese entschiedenen Konformisten und auch ihre Kinder und Enkel sicherten dem Regime Stabilität – bis zum Zusammenbruch 1991. Der Umgang mit der internationalen Menschenrechtsorganisation MEMORIAL, die sich mit der Aufarbeitung der stalinistischen Vergangenheit und aktuellen Menschenrechtsverletzungen in Russland auseinandersetzt, zeigt, dass die langen Schatten der Vergangenheit bis in die Gegenwart weisen.
Linktipp: »2022« als Erscheinungsjahr haben auch
- Der Schatz der Sierra Madre (Georg Kostya)
- Die göttliche Komödie
- Tête-à-Tête (Johannes Steck)
- Milde Gaben (Joachim Schönfeld)
- Einer von euch (Gert Heidenreich)