Hörspiel

Übersicht
Stichwort | : | Literaturbearbeitung |
Produktionsfirma | : | WDR |
Literaturvorlage | : | Frankenstein |
Länge (Minuten) | : | 2 Stunden 41 Minuten |
Kurzbeschreibung
»Frankenstein oder Der moderne Prometheus« ist ein Hörspiel. Es ist zuerst erschienen im Jahr 1999. Regie führte Annette Kurth. Sprecher sind u.a. Tom Zahner, Christian Redl und Eva Maron.
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Besetzung
Regie | : | Annette Kurth | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Hörspielbearbeitung | : | Nick McCarty | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Sprecher | : |
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Literaturvorlage
Inhalt
Der englische Kapitän Robert Walton hat ein ehrgeiziges Ziel: Mitten im eisigen Winter sucht er eine Schiffsverbindung durch die Arktis bis zum Pazifik. Eines Tages sichtet er durch sein Fernglas ein riesiges menschenähnliches Monster, ganz allein im ewigen Eis, 200 Meilen von jeglicher Zivilisation entfernt. Im nächsten Moment ist es im Gewirr des Eises verschwunden und läßt die Schiffsbesatzung in Angst und Schrecken zurück.
Tags darauf nimmt Walton einen halberfrorenen Mann an Bord: Victor Frankenstein, den Naturwissenschaftler, der allen Warnungen zum Trotz seiner schrecklichen Kreatur aus Tierkadavern und Leichenteilen das Leben eingehaucht hat und seitdem unter ihrem Fluch leidet. Sein Geschöpf wurde zum Dämon, wütete mordend in Frankensteins Familie, weil es überall nur Abscheu hervorrief und deshalb nicht lieben durfte. So ist der Schöpfer das Opfer seiner eigenen Kreatur und kann diesen Fluch nur aufheben, indem er versucht, sich seiner Verantwortung zu stellen und das Monster zu töten.
»Ich sah die gräßliche Erscheinung eines ausgestreckten Menschen, und dann, wie sie beim Arbeiten irgendeiner starken Maschine Zeichen von Leben gab und sich mit ungelenker halb-lebendiger Bewegung rührte. Die Erscheinung mußte schrecklich sein, denn höchst schrecklich mußte die Wirkung jeder menschlichen Bemühung sein, den staunenswerten Mechanismus des Schöpfers der Welt nachzuahmen. Sein Erfolg würde den Künstler erschrecken, von Entsetzen gepackt würde er vor seiner entsetzlichen Schöpfung fliehen. Er würde hoffen, daß der schwache Lebensfunken, den er gespendet hatte, sich selbst überlassen, wieder verglimmen würde; daß dieses Ding, das so wenig vollkommene Beseelung erhalten hatte, wieder zu totem Stoff werden würde. Er würde im Glauben schlafen können, daß die Stille des Grabes die kurze Existenz dieses häßlichen Leichnams, in dem er die Wiege des Lebens gesehen hatte, für immer auslöschen würde. Er schläft, aber er wird geweckt, er öffnet die Augen: Da! Das schauderhafte Ding steht neben seinem Bett, öffnet seine Bettvorhänge und schaut ihn mit gelben, wäßrigen, doch fragenden Augen an.« (Aus dem Vorwort zur 3. Auflage)
Mary Shelley schrieb vor mehr als 150 Jahren diesen Schauerroman über die Folgen skrupellosen Forscherdrangs, dessen Stoff im Zeitalter der Genmanipulation ungeahnte Aktualität erlangt.
Linktipp: »Literaturbearbeitung« als Stichwort haben auch
- Moby-Dick oder Der Wal (Klaus Buhlert)
- Baudolino (Leonhard Koppelmann)
- Leonce und Lena (Gert Westphal)
- Das Bildnis des Dorian Gray (Theodor Steiner)
- Die Leute von Seldwyla (Christian Brückner, Heiner Schmidt, Wolf Euba, Schlott Erns)