Literarisches Werk
Übersicht
Name einer Übersetzung | : | Im ersten Kreis |
Originalsprache | : | Russisch |
Ort | : | Russland |
Zeit | : | 1949 |
Besondere Liste | : | 1001 Bücher |
Verlag | : | Fischer Taschenbuch |
Kurzbeschreibung
»Der erste Kreis der Hölle« ist ein Roman von Alexander Issajewitsch Solschenizyn. 1968 wurde das literarische Werk zuerst veröffentlicht.
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Welch unermessliches Leid vielen Russen unter der Herrschaft Stalins angetan wurde, davon ist in der nach dem Krieg erschienenen GULAG-Lektüre umfangreich berichtet worden.
Im seinem „Der erste Kreis der Hölle“ betitelten, 1968 erstmals veröffentlichten Roman schildert Solschenizyn aber nicht die schlimmen, menschlich absolut unwürdigen Verhältnisse in den sibirischen Straflagern, sondern in episch breiter Form das Zusammenleben zahlreicher zum Zwecke technischer Forschung und Entwicklung inhaftierter Wissenschaftler in einem Moskauer Stadtgefängnis, der Scharaschka, einem Gulag der besonderen Art.
Der dort deutlich erträglichere Haftvollzug zeigt nicht desto weniger, wie mit den hier zusammengezogenen zum Teil hochgebildeten Akademikern umgesprungen wird.
Dabei bedient sich der Autor als Handlungsrahmen der Beschreibung des Zusammenlebens dieser Menschen, Techniker (Mathematiker und Ingenieure), aber auch Vertreter schöngeistiger Couleur, denen die Aufgabe gestellt wird, eine Maschine zu entwickeln, die die menschliche Sprache analysieren kann und man so in der Lage ist, jegliches Telefongespräch zu überwachen, um gegebenenfalls seiner Gesprächspartner habhaft zu werden.
Auf mehr als 750 Seiten entfaltet der Autor, der selbst als Offizier am zweiten Weltkrieg teilnahm und 1945 wegen antistalinistischer Äußerungen verhaftet wurde, die Verhältnisse in russischen Strafgefangenenlagern somit genauestens kennt, ein breites Spektrum des Gefangenenalltags, wobei er nicht nur die unter den gegebenen Umständen schwierigen zwischenmenschlichen Beziehungen der Gefangenen untereinander im Auge hat, sondern auch ihre Stellung zu dem vorgesetzten Überwachungspersonal und den zusätzlich hier beschäftigten freien Mitarbeitern, auch Frauen darunter.
Vielen Lesern wird es schwer fallen, der Handlung und dem Text konzentriert zu folgen, vor allem wegen der etwas zu umfangreich in die Handlung einbezogenen Personen, von denen sich aber einige wenige gut herauskristallisieren lassen, so der immer um Gerechtigkeit bemühte Ingenieur Gleb Nershin, in dem sich Solschenizyn, bezogen auf dessen Eigenschaften, wahrscheinlich auch selbst gesehen hat, und den Juden Wen Rubin, ein die deutsche Literatur liebender überzeugter Kommunist, der an den Zuständen zu verzweifeln scheint.
Gäbe es nicht das Personenverzeichnis zu Beginn des Buches, so würde man, ohne dort immer wieder nachschlagen zu können, leicht aus der Handlung geraten.
Wer es sich antun will und die nötige Zeit für diese sicher anspruchsvolle Lektüre erübrigen kann, hat aber bestimmt einen literarischen Hochgenuss zu gewärtigen.
Im seinem „Der erste Kreis der Hölle“ betitelten, 1968 erstmals veröffentlichten Roman schildert Solschenizyn aber nicht die schlimmen, menschlich absolut unwürdigen Verhältnisse in den sibirischen Straflagern, sondern in episch breiter Form das Zusammenleben zahlreicher zum Zwecke technischer Forschung und Entwicklung inhaftierter Wissenschaftler in einem Moskauer Stadtgefängnis, der Scharaschka, einem Gulag der besonderen Art.
Der dort deutlich erträglichere Haftvollzug zeigt nicht desto weniger, wie mit den hier zusammengezogenen zum Teil hochgebildeten Akademikern umgesprungen wird.
Dabei bedient sich der Autor als Handlungsrahmen der Beschreibung des Zusammenlebens dieser Menschen, Techniker (Mathematiker und Ingenieure), aber auch Vertreter schöngeistiger Couleur, denen die Aufgabe gestellt wird, eine Maschine zu entwickeln, die die menschliche Sprache analysieren kann und man so in der Lage ist, jegliches Telefongespräch zu überwachen, um gegebenenfalls seiner Gesprächspartner habhaft zu werden.
Auf mehr als 750 Seiten entfaltet der Autor, der selbst als Offizier am zweiten Weltkrieg teilnahm und 1945 wegen antistalinistischer Äußerungen verhaftet wurde, die Verhältnisse in russischen Strafgefangenenlagern somit genauestens kennt, ein breites Spektrum des Gefangenenalltags, wobei er nicht nur die unter den gegebenen Umständen schwierigen zwischenmenschlichen Beziehungen der Gefangenen untereinander im Auge hat, sondern auch ihre Stellung zu dem vorgesetzten Überwachungspersonal und den zusätzlich hier beschäftigten freien Mitarbeitern, auch Frauen darunter.
Vielen Lesern wird es schwer fallen, der Handlung und dem Text konzentriert zu folgen, vor allem wegen der etwas zu umfangreich in die Handlung einbezogenen Personen, von denen sich aber einige wenige gut herauskristallisieren lassen, so der immer um Gerechtigkeit bemühte Ingenieur Gleb Nershin, in dem sich Solschenizyn, bezogen auf dessen Eigenschaften, wahrscheinlich auch selbst gesehen hat, und den Juden Wen Rubin, ein die deutsche Literatur liebender überzeugter Kommunist, der an den Zuständen zu verzweifeln scheint.
Gäbe es nicht das Personenverzeichnis zu Beginn des Buches, so würde man, ohne dort immer wieder nachschlagen zu können, leicht aus der Handlung geraten.
Wer es sich antun will und die nötige Zeit für diese sicher anspruchsvolle Lektüre erübrigen kann, hat aber bestimmt einen literarischen Hochgenuss zu gewärtigen.
Übersetzung
Elisabeth Mahler, Nonna Nielsen-Stokkeby (1968)
Swetlana Geier (Im ersten Kreis) (1982)
Ausgaben
lieferbare Ausgaben
Im ersten Kreis
(Alexander Issajewitsch Solschenizyn)
(Alexander Issajewitsch Solschenizyn)
Fischer Taschenbuch, 1985, 0 S., 9783596258734
Linktipp: »Russisch« als Originalsprache haben auch
- Ivanov (Anton Tschechow)
- WIR (Jewgenij Samjatin)
- Der Bär (Anton Tschechow)
- Der Tag zieht den Jahrhundertweg (Tschingis Aitmatov)
- Eine langweilige Geschichte (Anton Tschechow)