Literarisches Werk




Übersicht


Originalsprache : Deutsch

Kurzbeschreibung


»Der Ring« ist eine Erzählung von Adolf Muschg. 1967 wurde das literarische Werk zuerst veröffentlicht.

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Eine etwas makabre Erzählung
Der schweizerischer Theaterschriftsteller Robert, der soeben mit der Premiere eines seiner Stücke in Berlin erfolgreich war, kommt anderntags nach Hause, um an der Beerdigung eines älteren Mitbürgers teilzunehmen. Bei dem anschliessenden Essen, das er grosszügig zu bezahlen trachtet, und bei dem er in Anwesenheit aller Trauergäste ausgelassen und scherzend von seinem Herflug von Berlin berichtet und auch sonst seine Witze macht, kommt er neben Roswita, der Frau seines Freundes Jan, der selbst nicht anwesend ist, zu sitzen und lässt sich mit zunehmendem Alkoholgenuss über Jan, den er als Drückeberger tituliert, weil er nicht gekommen sei, und die von ihm gestiftete Ehe mit Roswita aus. Als Roswita Kauprobleme mit einer Scheibe Bündner Fleisch hat, das Würgen bekommt und bemerkt, dass sie sich in letzter Zeit häufiger verschlucken würde, kommt Robert lachend auf eines seiner Bühnenstücke zu sprechen und fällt ins Dozieren, die Szene seines Darstellers, der in ausholender Weise über seinen fortgeschrittenen Kehlkopf- oder Speiseröhrenkrebs spricht, wörtlich zitierend (vgl. unter „Leseprobe“).
Später bewundert er Roswitas Ehering, zieht ihn ihr mit der Bemerkung, dass Jan doch ein ausgezeichneter Goldschmied sei, vom Finger und blickt sie, den Ring vor sein linkes Auge haltend durch die Öffnung erheitert an. Es wird viel getrunken an diesem Abend und seine Frau bringt ihn mit dem Taxi nach Hause, wo er, am anderen Morgen beim Frühstück sitzend, den Anruf eines anderen guten Freundes erhält, der ihn wegen seines angeblich makabren Redens und Benehmens u.a. den Ring betreffend, heftig angeht. Er erfährt zu seiner Bestürzung, dass eine Woche zuvor Jan sich das Leben genommen habe und erst 2 Tage vor der gestrigen Beerdigung kremiert worden sein. Zu Roswita eilend setzt sie ihn davon in Kenntnis, dass Jan, der kurz vor seinem Selbstmord die tödliche Diagnose seines Kehlkopfkrebses erhalten hatte, ihr verbat, ihn davon zu unterrichten, da er seine Premiere nicht hätte stören wollen.




Linktipp: »1967« als Erscheinungsjahr haben auch