Literarisches Werk


Unruhige Jugend

Unruhige Jugend

(Беспокойная юность)

Konstantin Paustowskij

 



Übersicht


Originalsprache : Russisch
Umfang : ca. 640 Seiten
Thema : Autobiografie

Kurzbeschreibung


»Unruhige Jugend« ist ein literarisches Werk von Konstantin Paustowskij. 1954 wurde das literarische Werk zuerst veröffentlicht.

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Erster Weltkrieg und Revolution
Paustowski beginnt seine „Erzählungen vom Leben“ rückblickend als junger Student im Alter von 22 Jahren, als er an der Universität Kiew bei Professor Giljarow eine Vorlesung über „Geschichte der Philosophie“ belegt hatte.
Im Sommer 1914, der erste Weltkrieg war gerade ausgebrochen, siedelt er von Kiew nach Moskau über, wo seine Mutter mit dem jüngeren Bruder Dima und der Schwester Galja leben. Dima wird zum Militär eingezogen, sein Zimmer an den Ingenieur der Moskauer Trambahngesellschaft Sacharow vermietet, einen Freund der Literatur, mit dem er sich schnell anfreundet. Sacharow vermittelt ihm eine Stelle bei der Trambahngesellschaft, bei der Paustowski, selbst vom Militärdient befreit, als Schaffner auf der sog."kupfernen Linie“ eine Art Kriegsersatzdient leistet und seine ersten Erfahrungen mit den menschlichen Schwächen macht. Als er zwanzig Soldaten ohne Fahrschein fahren lässt und kontrolliert wird, muss er den Dient quittieren.
Er wird sodann zur Nachtarbeit bei den Verwundetentransporten vom Bahnhof in die jeweiligen Lazarette abkommandiert und später als Sanitäter bei den direkt von der Front kommenden Lazarettzügen eingesetzt. Zwischen Front und Heimat gelangt er in viele Städte Russlands und lernt zahlreiche Menschen kennen.
Von seinen zahlreichen Erlebnissen sollen hier nur einige skizziert werden:

Im Sommer 1915 gelangt Paustowski nach Odessa ans Schwarze Meer. Durch die Vermittlung eines alten Küstenschiffers wird ihm die Möglichkeit geboten,auf einem alten ausrangierten französischen Passagierdampfer, der „Portugal“, die jetzt als Lazarettschiff zum Einsatz kommt, als Assistent eines jungen Marinearztes tätig zu werden, wodurch er seine Jugendträume einer Seereise in Erfüllung gehen sieht. Als er morgens seinen Dienst antreten will, ist das Schiff über Nacht ausgelaufen, eine höheren Orts getroffene Entscheidung, die ihm, als kurz darauf die Portugal von einem deutschen U-Boot torpediert wird, das Leben rettet.
Wieder im Lazarettzug wird er an diverse Frontabschnitte verschlagen, erlebt hautnah die Greul des Krieges und erfährt, dass sein Bruder Dima und auch der ältere Bruder Borja am gleichen Tag an der Front den Tod gefunden haben.
Als sein Onkel Nikolai Grigorjewitsch (Onkel Kloja), ein Artillerie-Ingenieur, nach Moskau versetzt wird, kommt er durch dessen Vermittlung als Prüfer in eine Granatenfabrik nach Jekaterinoslaw, wird aber schon bald weiter nach Jusowka in die östliche Ukraine geschickt, wo er, als er einer vervielfältigten Proklamation mit dem Aufruf „Proletarier aller Länder vereinigt Euch“ ansichtig wird, erstmals mit der heraufziehenden Revolution in Berührung kommt.
In Taganrog, der Geburtsstadt Tschechows, wo er später in einem Kesselschmiedewerk arbeitete, erinnert er sich des Notizbuches eines verstorbenen Schriftstellers, das man ihm Jahre zuvor zu lesen gegeben hatte, und macht sich Gedanken über dessen Gedächtnis und über das Gedächtnis eines Schriftstellers schlechthin. Da es im Werk nicht viel Arbeit gibt, frönt er bereits nachmittags seinen literarischen Ambitionen. Hier entgeht er um ein Haar einer weiteren Beinahekatastrophe, als er mit einem Ruderboot aufs Meer hinausgetrieben wird und nur mit äußerster Kraftanstrengung zurück an Land gelangt.
Im Winter 1916/17 In Moskau zurück, wird er nach der Ermordung Rasputins Zeuge eines sich auf Moskaus Straßen abspielenden undurchschaubaren Durcheinanders. Es gelingt ihm, durch Empfehlung eines früheren Vorgesetzten in der Redaktion einer Zeitung unterzukommen, die ihn als Nachrichtenbeschaffer in die Provinz schickt, um so aus erster Hand zu berichten, wie die Stimmung im Lande ist. Seine Artikel gefallen. In der kleinen Stadt Jefremow diskutiert er mit den Anwohnern und den benachbarten Bauern über die allseits stark vermisste russische Gerechtigkeit und lernt einen alten verschrobenen Fürsten kennen. Am gleichen Abend erfährt er, dass in Petersburg die Regierung abgesetzt und die Revolution ausgerufen wurde. Am Folgetag fährt er mit einer von der neuen Regierung provisorisch ausgestellten Fahrerlaubnis zurück nach Moskau.



Übersetzung


Josi von Koskull (1962)



Linktipp: »1954« als Erscheinungsjahr haben auch