Übersicht


Originalsprache : Deutsch
besprochen : Das Literarische Quartett
Umfang : ca. 176 Seiten
Verlag : Diogenes Verlag

Kurzbeschreibung


»Durcheinandertal« ist ein Roman von Friedrich Dürrenmatt. 1989 wurde das literarische Werk zuerst veröffentlicht.

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Ein namentlich zunächst nicht näher benannter Milliardär („Alter Mann -ohne Bart“), erwirbt als Kopf eines weltweit tätigen Verbrechersyndikats ein altes Kurhotel in einem einsamen Schweizer Bergtal, eben „Durcheinandertal“, und vermietet dieses in den Sommermonaten an den religiös verbrämten Moses Melker. Melker, durch das Erbe seiner drei von ihm eigenhändigt umgebrachten Frauen selbst sehr reich geworden, hat es sich zur Aufgabe gemacht, allen Millionären den rechten `Weg zur Erlösung` vor Gott („Alter Mann - mit Bart“) durch den `Weg in die Armut` zu weisen, und hält in dem auf seine Kosten umgebauten und in „Haus der Armut“ umbenannten Hotel sommertags entsprechende Seminare ab und macht die Teilnehmer mit seinen einschlägigen Büchern vertraut. In den Wintermonaten bringt das Syndikat im Kurhotel ihm angehörige Kriminelle und Verbrecher (u.a. Marihuana-Joe, Big-Jimmy, Potomac-Charly, Minnesota-Bill, Alaska-Pint, Holy-Brandy, und Lincoln-Fat) unter, wobei durch gesichtsmäßig gleichmachende Schönheitsoperationen zusätzlich bekannte Visagen aus dem Verkehr gezogen werden.
In diese Handlung einbezogen, lässt Dürrenmatt einige im angrenzenden Dorf beheimatete Personen revuepassieren, die sich um die Tochter des Gemeindepräsidenten Prétander, Elsi („Meitschi“), und den Hund Mani gruppieren; Mani soll wegen seines entschlossenen bissfreudigen Eingreifens in dieses Durcheinander erschossen werden. Weder der Polizei unter Führung des Ortsgendarmen Lustenwyler noch der Armee unter Leitung des Regierungspräsidenten, ein Oberst, gelingt es, diesem Auftrag nachzukommen. Erst als die Dörfler, dem Geschehen auf die Spur gekommen, das alte Kurhaus anzünden, findet alles sein Ende.




Satire, Groteske, Burleske, Komödie, Sarkasmus und/oder … Ironie – alles zuhauf und durcheinander; wären da nicht die letzten Seiten dieses letzten Romans von Dürrenmatt, würde man sich schwer damit tun, halbwegs wieder ins Gleichwicht zu kommen.
Wer sein dramatisches Werk, angefangen von „Die Physiker“, „Der Besuch der alten Dame“, und „Die Ehe des Herrn Mississippi“, um die vielleicht bekanntesten Stücke zu nennen, kennt, und seine (Kriminal-)Romane „Der Richter und sein Henker“ sowie „Der Verdacht“ gelesen und/oder gesehen hat, könnte verzweifeln und von grobem Unfug sprechen, den der alternde hochgelobte und mit Preisen überschüttete Schriftsteller hier verzapft. Oder wollte Dürrenmatt, wie übrigens auch Frisch es vielfach getan hat, auf seine alten Tage seinem Heimatland, der Schweiz noch einen Tritt verpassen.
In diesem „Durcheinandertal“, mit dem ohne Zweifel die Schweiz gemeint ist, geht es nicht nur, wie der Titel schon verrät, kräftig durcheinander, auch die sinnbildhaften Handlungsstränge lassen einen lange den Kopf schütteln. Als Schmunzellektüre noch brauch-, ansonsten aber verzichtbar.



Kurzkritiken


     
flott, unterhaltsam und bissig


2 Treffer

».., denk dir keinen Gott mehr aus, dann brauchst du dir auch keine Hölle auszudenken.«
Seite 173
Aktion:

»Was bleibt einem anderes übrig in diesem Land,..., als sich hierher zu verirren«
Seite 86
Aktion:



Sendungen




Ausgaben


lieferbare Ausgaben
Durcheinandertal
Durcheinandertal
(Friedrich Dürrenmatt)
Diogenes Verlag, 1998, 144 S., 9783257230673
10,00 €

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nicht mehr lieferbar
Durcheinandertal
Durcheinandertal
(Friedrich Dürrenmatt)
Diogenes Verlag, 1991, 0 S., 9783257224382
10,00 €

Das Prosawerk
Das Prosawerk
(Friedrich Dürrenmatt)
Diogenes Verlag, 1998, 4480 S., 9783257230789
152,00 €

Durcheinandertal
Durcheinandertal
(Friedrich Dürrenmatt)
Diogenes Verlag, 1989, 176 S., 9783257018202
14,90 €




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